ASIEN/SRI LANKA - Gedenken an Ostern 2019: Tausend Tage sind seit den verheerenden Anschlägen vergangen

Freitag, 14 Januar 2022 gewalt   gebet   terrorismus  

Colombo (Fides) - Die Kirche in Sri Lanka begeht am heutigen 14. Januar, einen besonderen Gedenktag: eintausend Tage sind seit den Osteranschlägen von 2019 vergangen, die Selbstmordattentäter auf Kirchen und Hotels verübten. Die Gläubigen gedenken dieser Anschläge mit einem "Nationalen Bittgebet“ unter dem Motto: 'Herr, erhöre mein Flehen".
Auf Anweisung von Kardinal Malcolm Ranjith werden Priester, Nonnen und Laien am Morgen des 14. Januar in der Basilika Unserer Lieben Frau von Lanka in Tewatta einen gemeinsamen Gedenklit feiern. "Diese Feier soll auch unsere Forderung nach Wahrheit und Gerechtigkeit für die Opfer zum Ausdruck bringen", so der Kardinal.
"Das Land hat viele Herausforderungen zu bewältigen. Wir wenden uns an unsere Mutter Maria, um ihren Schutz, ihre Führung und ihren Segen zu erbitten", so Anton Ranjith, Weihbischof von Colombo. "Priester, Ordensleute, Pfarreien und alle Ordensgemeinschaften haben die Katholiken eingeladen im Gedenken an die Anschläge gemeinsam mit dem Kardinal zu beten", so Pater Srikantha Fernando, Pfarrer der Pfarrei „Our Lady of Sorrows in Kadawala“ gegenüber Fides. "Wir alle fordern gemeinsam, dass die Wahrheit hinter den Anschlägen von Ostern ans Licht kommt und öffentlich gemacht wird", sagte er.
Hochrangige Kirchenvertreter haben in den vergangenen Jahren und Monaten von der Regierung immer wieder transparente und ehrliche Erklärungen zu den Anschlägen gefordert. Laut Bischof Raymond Wickramasinghe von Galle, müssen die Verantwortlichen für die Anschläge "vor Gericht gestellt werden". Auf einem Online-Forum, das in den letzten Tagen für die in Europa lebenden Sri Lanker organisiert wurde, äußerte sich Kardinal Ranjith besorgt über die Ereignisse und politischen Erwägungen während der Präsidentschaftswahlen, gefolgt von den Terroranschlägen am Ostersonntag. Nach Ansicht des Kardinals verheimlichen die Ergebnisse der präsidialen Untersuchungskommission möglicherweise einige wichtige Informationen über die Anschläge, während einige Beamte und Politiker möglicherweise versuchen, die Wahrheit zu vertuschen.
Medienberichten zufolge hat die Regierung 650 Millionen Rupien für die Untersuchung der Anschläge ausgegeben.
Neun Selbstmordattentäter, die mit der lokalen islamistischen Extremistengruppe "National Thowheed Jamath" in Verbindung stehen, verübten am 21. April 2019 Anschläge auf drei Kirchen und drei Luxushotels. Insgesamt 279 Menschen wurden getötet, darunter 37 Ausländer aus Japan, der Schweiz, Spanien und dem Vereinigten Königreich, Dänemark, Portugal, Indien, der Türkei, Australien, den Niederlanden, Bangladesch, den USA und China. Darüber hinaus wurden bei den Anschlägen mehr als 500 Menschen verletzt.
(SD) (Fides 14/1/2022)


Teilen: