EUROPA/ITALIEN - "Mondo e Missione" blickt auf 150 Jahre zurück: Die Geschichte der Zeitschrift ist eng mit den Päpstlichen Missionswerken verbunden

Mittwoch, 5 Januar 2022 evangelisierung   päpstliche missionswerke  

Mailand (Fides) - Im Jahr 2022 blickt die Missionszeitschrift "Mondo e Missione" des Päpstlichen Instituts für die Auslandsmissionen (PIME) auf 150 Jahren ununterbrochener Veröffentlichungen zurück. Im April 1872 erschien die erste Ausgabe von "Le Missioni Cattoliche", wie die Zeitschrift zunächst hieß. "Dieser Jahrestag“, heißt es in einer Mitteilung zum Jubiläum, „schien uns nicht nur ein wertvoller Anlass zum Feiern zu sein, sondern auch ein Moment, um gemeinsam die Bedeutung dessen wiederzuentdecken, was wir jeden Monat in Ihre Häuser bringen. Und wir wollen uns fragen, was der heutige Kontext von einer Missionszeitschrift verlangt".
Im Rückblick auf die eigne Geschichte erinnert "Mondo e Missione" daran, dass der eigentlicher Ursprung in Frankreich liegt und in gewisser Weise mit der Geschichte der Päpstlichen Missionswerke verbunden ist: 1872 entstand "Le Missioni Cattoliche" nach dem Vorbild des gleichnamigen Wochenblatts, mit dessen Veröffentlichung vier Jahre zuvor das Werk für die Glaubensverbreitung begonnen hatte, das 1822 von der Pauline Jaricot ins Leben gerufen wurde, die im Mai dieses Jahres seliggesprochen wird.
Bereits seit einigen Jahren veröffentlichte die Gesellschaft die "Annalen", d.h. den Bericht über die Arbeit der Missionare, die in aller Welt das Evangelium verkündeten. Es gab Leser, die nach der Lektüre dieser Broschüre mehr wissen wollten, "sie suchten nach detaillierteren Informationen, nach umfassenderen und spezielleren Kenntnissen über die von den Missionaren bereisten Länder". "Es war also die Neugier auf die Welt, die das Magazin geweckt hatte. Und so versprachen die "Katholischen Missionen" in Frankreich, aus Asien oder Afrika, aus Amerika oder Ozeanien nicht nur über die besonderen Taten der Missionare zu berichten, sondern auch Nachrichten über deren Alltag, ihre Reisen, Notizen über Naturgeschichte, Ethnologie, Statistiken, Nachrufe und Bibliographien", heißt es in der Mitteilung weiter.
Dies blieb im Seminar für Auslandsmissionen, dem 1850 von Prälat Angelo Ramazzotti gegründeten Institut, aus dem 1926 das PIME entstand, nicht unbemerkt. Nach der ersten Mission in Papua-Neuguinea, die 1855 mit dem Märtyrertod des seligen Giovanni Battista Mazzucconi endete, war die Zahl der Missionare noch gering, doch "der Gedanke, dass die Information über die Welt eine der grundlegenden Aufgaben ist, war bereits erstaunlich klar". Pater Giuseppe Marinoni, der erste Obere des Instituts, gehörte im Jahr 1864 zu den Gründern des „Osservatore Cattolico“, einer in Mailand erscheinenden Tageszeitung.
Die italienische Ausgabe von "Le Missioni Cattoliche" war hauptsächlich das Werk von Pater Giacomo Scurati, einem Missionar, der nach China und Hongkong ging. Von dem Wunsch beseelt, über die Welt, die er kennen gelernt hatte, zu berichten, bat er nach seiner Rückkehr den Leiter der Gesellschaft für Glaubensverbreitung, Pater Stanislaus Laverrière, um die Erlaubnis, das Bulletin mit den Nachrichten, das in Frankreich zu zirkulieren begonnen hatte, zu übersetzen und in Italien zu verbreiten. Bei der ersten Ausgaben der neuen Zeitschrift, die im Jahr 1872 erschien handelte es sich also überwiegend um Übersetzungen aus der Zeitschrift in Lyon erscheinenden Zeitschrift; aber Pater Scurati bekräftigt sofort seinen Wunsch, auch "Nachrichten und Studien von Missionaren der italienischen Halbinsel zu veröffentlichen, egal welchem Institut sie angehörten".
"Le Missioni Cattoliche" wurde also von Anfang an mit einer sehr weit gefassten Perspektive herausgegeben. Pater Scurati blieb fast dreißig Jahre lang an der Spitze der Zeitschrift, und nach ihm wechselten sich mehr als 20 Chefredakteure an der Spitze ab, darunter auch Pater Paolo Manna, der von einer Mission in Burma zurückkehrte und zu einem großen Baumeister des Netzes der Päpstlichen Missionswerke in Italien und zum Gründer der Päpstlichen Missionsunion, eines der vier Päpstlichen Werke, werden sollte. Pater Manna wünschte sich die Entstehung von "Italia Missionaria", der Kinderzeitschrift, die viele Jahre lang als Beilage "Le Missioni Cattoliche" begleitete, und von "Venga il tuo Regno", der Familienzeitschrift des PIME, die bis vor einigen Jahren ihren Sitz in Süditalien hatte.
1969 schließlich, mit Pater Gheddo und der Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils, kam es auch zur Namensänderung: "Le Missioni Cattoliche" wurde zu "Mondo e Missione" und entwickelten eine Intuition, die bereits die Idee der "Kirche im Aufbruch" vorwegnahm, die Papst Franziskus am Herzen liegt.
"150 Jahre zu feiern bedeutet also, zu diesen Wurzeln zurückzukehren. Im Zeitalter der sozialen Netzwerke wird dieser offene Blick auf alle menschlichen Horizonte, der uns als kostbares Erbe von denjenigen überliefert wurde, die wollten, dass die PIME in ihrer evangelisierenden Mission auch Informationen produziert, noch dringlicher", stellt die heutige Redaktion fest. Heute wird „Mondo e Missione" nicht mehr nur in Form einer gedruckten Zeitschrift veröffentlicht, sondern verfügt auch über eine Website (www.mondoemissione.it) und soziale Medienkanäle und fördert Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen. Im Jahr 2022 wird "Mondo e Missione" ein neues grafisches Design erhalten, wobei der Auftrag, "das Herz und den Glauben zu nähren", wie die Pioniere der PIME vor 150 Jahren sagten, auch fortan erhalten bleiben soll.
(PA) (Fides 5/1/2022)


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