AFRIKA/SUDAN - Bischof von El Obeid: “Die Sicherheit jedes einzelnen Bürgers ist die Sicherheit des Sudan”

Montag, 3 Januar 2022

El Obeid (Agenzia Fides) – Am gestrigen Sonntag, den 2. Januar 2022, gab der sudanesischen Premierministers Abdalla Hamdok seinen Rücktritt bekannt. Er sei nicht in der Lage gewesen, die Macht nach dem Staatsstreich der Armee vom 25. Oktober letzten Jahres an die Zivilbevölkerung zurückzugeben, begründete er diesen Schritt. Unterdessen protestierten tausende von Menschen am Sonntag sowohl in der Hauptstadt Khartum als auch im benachbarten Omdurman gegen die Militärregierung. Mit dem Rücktritt kehrt die Macht wieder vollständig in die Hände des Militärs zurück, was vermutlich zu Lasten der Sicherheit der gesamten Bevölkerung geht.
"Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit und ein Land, das alle willkommen heißt und den Wandel und den Aufbau eines neuen Sudan anstrebt, in dem alle gleich sind, als ein Volk und eine Nation", forderte der Slogan der Volksaufstände, die mit zum Sturz des siebten Staatschefs Omar al-Bashir nach drei Jahrzehnten an der Macht führten. Daran erinnerte Bischof Yunan Tombe Trille Kuku von El Obeid auch in seiner Weihnachts- und Neujahrsbotschaft 2022. "Die Sicherheit jedes sudanesischen Bruders und jeder sudanesischen Schwester ist die Sicherheit des Sudan", sagte der Bischof, der auch Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz des Sudan (SCBC) ist.
Bischof Trille betonte in seiner Botschaft die Dringlichkeit der Sicherheit für alle Bürger des Landes und die Erneuerung des Glaubens durch das Vertrauen in Gott und das Engagement für den Frieden. "An Weihnachten bitten wir Vergebung, um eine neue Seite in unserem Leben mit den Menschen um uns herum zu beginnen, wir versuchen, Gott und andere zu lieben, denn wer nicht liebt, kennt Gott nicht." Der Bischof fügte hinzu, dass Weihnachten "eine Zeit ist, in der wir an andere denken, eine Zeit der Selbstlosigkeit, in der wir vergeben und unser Leben, unser Verhalten und unsere Beziehung zu Gott und den Menschen bewerten, um uns zu ändern und besser zu werden, als wir jetzt sind".
Nach Ansicht des Prälaten hat das frühere Regime das Land seit der Unabhängigkeit nach dem Prinzip der Diskriminierung, Ausgrenzung und Marginalisierung regiert, was zur heutigen Situation im Sudan geführt habe. Der neue Sudan, den alle anstrebten, wenn "besser, wenn jeder Sudanese, der stolz darauf ist, einer zu sein, ob Militär oder Zivilist, ohne Stammeshass oder Rassismus" mitarbeite. Bischof Trille rief in diesem Zusammenhang auch alle gläubigen Christen auf, für alle Behörden zu beten, "damit wir ein friedliches Leben in aller Hingabe und Würde führen können".
Der nun zurückgetretene Premierminister Hamdok sollte bis zu den für Juli 2023 angesetzten Neuwahlen eine Regierung aus zivilen und militärischen Experten anführen.
(AP) (Fides 3/1/2022)


Teilen: