AFRIKA/MALAWI - „Der Winter ist in den Ländern des südlichen Afrika nicht nur meteorologisches Art“, so ein Missionar aus Malawi

Mittwoch, 14 Juni 2006

Lilongwe (Fidesdienst) - „Der Winter ist bei uns angebrochen“, so ein Missionar aus Malawi, einem kleinen Land im südlichen Afrika mit zahlreichen Bergen und Hochebenen. „Die Menschen wissen, dass es kalt wird und wenn die Sonne untergeht ziehen sie sich in ihre Hütten zurück und suchen eine Ecke, in der sie Schutz finden. Tagsüber erwärmt die Sonne zwar die Atmosphäre, doch ein kalter Wind lässt den Eindruck einer unangenehmen Kälte entstehen.“
Doch es ist nicht nur das meteorologische Ereignis, das die Einwohner Malawis beschäftigt. Der Tabak verkauft sich zu Zeit schlecht und die Verkaufsveranstaltungen wurden mehrmals unterbrochen. Umsonst hatte Staatspräsident Bingu wa Mutharika darum gebeten, dass der Preis nicht unter 1,10 Dollar pro Kilogramm sinken soll. Die Käufer scheinen aber nicht bereit zu sein, mehr als 80 Cent zu zahlen. Deshalb wirkt sich die Inflation erneut auf die Kaufkraft aus, und die Bauern werden keine Düngemittel und Geräte kaufen können. Die Liberalisierung des Marktes war für das Land nicht von Vorteil, da sie dazu führte, dass mehr und mehr Vermittler auftraten, die sich zwischen die Landwirte und die Käufer stellen und als eine neue Art „Geschäftsleute“ den bereits armen Markt schädigen.
Zwei Jahre nach den Präsidentschaftswahlen vom 18. Mai 2004 schätzt der Präsident die bisher geleistete Arbeit positiv ein. „Seine Ansprache wurde in alle verschiedenen Dialekte Malawis übersetzt und Fernsehzuschauer, Radiohörer und die Leser von Zeitungen und Zeitschriften wurden wochenlang damit bombardiert“, so ein Missionar. „Um die Menschen zu überzeugen und seine Partei zu stärken, hat der Präsident seine Regierung „blind“ gemischt, wie man dies bei einem Kartenspiel tut. Er erklärte dies damit, dass jeder Minister die verschiedenen Aufgabenbereiche der Regierung kennen lernen sollte. Doch er wurde dafür kritisiert und man wies in diesem Zusammenhang auf die negativen Auswirkungen auf zahlreiche Projekte hin. Der Präsident nutzte die Gelegenheit jedoch auch, um unerwünschte Personen aus ihren Ämter zu entfernen, einschließlich des Gesundheitsministers H. Ntaba, und Parlamentarier aus anderen Parteien in die Regierung aufzunehmen“.
Die Regierungsumbildung, war für den Präsidenten auch ein günstiger Moment, um den stellvertretenden Präsidenten formell aus seinem Amt zu entfernen. Gegen diesen läuft eine Verhandlung wegen eines versuchten Attentats auf den Präsidenten. Sei wenigen halten sich im Land auch die drei Killer auf, die der stellvertretende Präsident in Südafrika beauftragt haben soll. „Es handelt sich um eine ziemlich unglaubliche Geschichte und es gibt dafür auch keine Beweise. Während der Präsident bei seinen Entscheidungen ein ziemlich paranoides Verhalten zeigt. Eine Regierung, der ursprünglich höchstens 24 Minister angehören sollten, hat heute 36 Minister … denn man kann sich viele Leute damit kaufen, indem man ihnen einen Posten in der Regierung verspricht.“, so der Missionar abschließend. (LM) (Fidesdienst, 14/06/2006 - 39 Zeilen, 454 Worte)


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