AMERIKA/PARAGUAY - Bischöfe zum Jahr der Laien: „Zu Gemeinschaft, Dialog, Brüderlichkeit und zum gemeinsamen Haus beitragen“

Mittwoch, 29 Dezember 2021 laien   missionarische Öffentlichkeitsarbeit   zivilgesellschaft   bischofskonferenzen  

Vida nueva

Asuncion (Fides) - "Mit Papst Franziskus laden wir euch ein, den öffentlichen Angelegenheiten nicht gleichgültig gegenüberzustehen, euch nicht in die Kirchen zurückzuziehen, nicht auf kirchliche Weisungen und Angebote zu warten, um für Gerechtigkeit und menschlichere Lebensformen für alle zu kämpfen". Dies fordern die Bischöfe Paraguays in einem Hirtenbrief zum Jahr der Laien, das die paraguayische Kirche im Jahr 2022 nach dem Jahr des Wortes und dem Jahr der Eucharistie begehen wird (vgl. Fides 19/12/2022 und 23/11/2021).
In dem langen Brief, der am Fest der Heiligen Familie veröffentlicht wurde, zitieren die Bischöfe in der Einleitung des Apostolischen Schreibens „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus und die Dogmatische Konstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils „Lumen Gentium“, um zu betonen, dass das Jahr der Laien in einer "großen Zeit der Gnade" (Kairos) für die ganze Kirche stattfindet, die durch die Kirchliche Versammlung von Lateinamerika und der Karibik und den Beginn der Synode über die Synodalität geprägt ist. Zur Identität der Laien betonen die Bischöfe unter Berufung auf die Heilige Schrift und das Lehramt der Kirche und unterstreichen: "Durch ihre Anwesenheit im öffentlichen Leben macht sich die Kirche in der Welt gegenwärtig", und "die Berufung der Laien besteht darin, die Umwelt zu heiligen und sie mit dem Evangelium zu durchdringen". Aus diesem Grund "sollten sie sich nicht scheuen, auf die Straße zu gehen, jeden Winkel der Gesellschaft zu betreten, an die Ränder der Stadt zu gelangen, die Wunden unseres Volkes zu berühren... das ist die Kirche Gottes, die die Ärmel hochkrempelt, um dem anderen zu begegnen, ohne ihn zu verurteilen, ohne ihn zu verdammen, sondern ihm die Hand zu reichen, um ihn zu unterstützen, sein Leben zu begleiten".
Ein weiteres Kapitel widmen die Bischöfe der Verpflichtung, "die Welt zu evangelisieren". "Die ganze Kirche als Volk Gottes ist dem Reich Gottes verpflichtet, aber die Kirche braucht vor allem Laien, die sich für die Heiligung der Welt einsetzen". Der Glaube sporne alle an, das Evangelium weiter zu verkünden, ohne sich entmutigen zu lassen. Sodann erinnern sie die Bedeutung von "Gemeinschaft, Partizipation und Mission" und wünschen die Zusammenarbeit von Klerus und Laien, „jeder in seinem eigenen Raum, in einem synodalen Geist“ und im Dialog, "um gemeinsam zu suchen, was Gott will". Der Hirtenbrief geht auch auf besondere pastorale Herausforderungen der Gegenwart ein und bietet zahlreiche Impulse für die Reflexion und das Engagement.
Im Schlusswort schreiben die Bischöfe: "Die Christen, die Christus für unsere heutige Wirklichkeit braucht, müssen Werte verkörpern und Tugenden hervorheben, die zur Gemeinschaft, zum Dialog, zur Brüderlichkeit, zur Güte und zum gemeinsamen Haus beitragen" und "die katholischen Laien sollen missionarische Jünger des Herrn sein. Sie sollen hinausgehen und unserem Volk die Frohe Botschaft verkünden; sie sollen ihre Familien, ihre Arbeitsplätze umgestalten; sie sollen am öffentlichen Leben teilnehmen ... sie sollen der Sauerteig in den Massen sein; sie sollen mit dem Zeugnis ihres Lebens die Schatten der Sünde erhellen, die die Würde der Kleinsten, der Armen, der Schwachen in unserer Gesellschaft bedrohen".
(SL) (Fides 29/12/2021)


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