AMERIKA/HONDURAS - Bischöfe wünschen sich von der neuen Regierung: “Eine blühende Zukunft und ein ganzheitliches Wohlergehen für alle”

Dienstag, 7 Dezember 2021 wahlen   soziale lage   politik   wirtschaft   bischofskonferenzen  

Celam

Tegucigalpa (Fides) - Am Sonntag, 28. November wurde die 62jährige Iris Xiomara Castro, zur Präsidentin von Honduras gewählt. Die sozialdemokratische Regierungschefin ist damit die erste Frau in diesem Amt uns Ehefrau von Manuel Zelaya, dem ehemaligen Präsidenten, der 2009 durch einen Staatsstreich abgesetzt wurde. Seither regierte im Land 12 Jahre lang die konservative Nationalistischen Partei. Im Mittelpunkt ihres Wahlprogramms standen der Kampf gegen die Korruption und das Versprechen, den Verbindungen zwischen dem Staat und den Drogenkartelle ein Ende zu setzen. Ihr Widersacher Nasry Asfura, räumte unterdessen die eigene Niederlage ein und gratulierte der Siegerin noch vor dem Ende der Wahl.
Auch die honduranischen Bischöfe schließen sich den Glückwünschen nationaler Institutionen und internationaler Gremien an und "wünschen sich von der gewählten Präsidentin eine Regierungsführung, die eine echte Entwicklung und ein Wachstum unseres Landes und jeder honduranischen Familie fördert, indem sie das Wohl der Ärmsten und der am meisten Ausgegrenzten anstrebt und die Würde der menschlichen Person, das Recht auf menschliches Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod sowie die Achtung der heiligen Institution der Ehe und der Familie wahrhaftig respektiert“. „Unsere Hoffnung", so sagen die Bischöfe, "ist, dass dieser Wiederaufbau eines Honduras in Entwicklung, in Frieden, mit Respekt für das Leben und die Würde des Menschen vorankommt".
Die Bischöfe erinnern daran, dass sie bereits bei verschiedenen Gelegenheiten ihre große Besorgnis über die soziale, wirtschaftliche und politische Lage des Landes zum Ausdruck gebracht haben (vgl. Fides 15/10/2021; 27/11/2021). Sie danken daher allen Bürgern, die zur Wahl gegangen sind und dabei ihre Politikmüdigkeit überwunden und Reife und Engagement gezeigt haben und würdigten die „außergewöhnlich Wahlbeteiligung, in Frieden und Transparenz".
Am 28. November wurden neben dem Präsidenten der Republik auch die Abgeordneten des Nationalkongresses und des Zentralamerikanischen Parlaments sowie die Bürgermeister gewählt. Die Bischöfe beklagen, dass in den letzten Tagen auf verschiedenen Ebenen des Wahlprozesses Betrugsfälle gemeldet wurden, und bitten die zuständigen Stellen, "diesen Beschwerden die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken und sie rasch und gesetzeskonform zu prüfen". „Zum Wohle unseres Landes dürfen wir keinen Zweifel an der Transparenz, der Neuauszählung der Stimmen und der Respektierung des Wählerwillens lassen", betonen sie in diesem Zusammenhang.
Die Kirche in Honduras hat sich immer für die Entwicklung der Völker auf der Grundlage menschlicher und christlicher Werte eingesetzt. Deshalb unterstütze sie "viele Aspekte an, die Frau Xiomara als Prioritäten ihrer Regierung genannt hat und denen auch wir Priorität einräumen: die Beseitigung der Armut, der Kampf gegen die Straflosigkeit, die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Würde des Gesundheitswesens und die Bildung".
Schließlich bekräftigen die Bischöfe ihre feste Überzeugung, dass es für die nächste Regierung eine Priorität sein muss, "den Dialog, die Versöhnung und das Handeln zu fördern und zu stärken", die das Land braucht. "Die gewählten Autoritäten, die sich für das Gemeinwohl einsetzen, müssen in der Lage sein, Honduras auf eine blühende Zukunft und ein ganzheitliches Wohlergehen für alle, insbesondere die Ärmsten, auszurichten".
(SL) (Fides 7/12/2021)


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