AFRIKA/SUDAN - Comboni Missionare bringen Bildungsprogramme für Flüchtlingskinder aus dem Südsudan auf den Weg

Donnerstag, 2 Dezember 2021 kinder   bildungswesen   schule  

Kosti (Fides) - "Die politische Instabilität und die soziale Unsicherheit im Südsudan haben zu einer massiven Vertreibung von Menschen in die Städte und Dörfer an der Grenze zum Sudan geführt: Unser Ziel ist es, Jugendlichen aus Familien ohne festes Einkommen, dabei zu helfen, ihr Studium wieder aufzunehmen und jüngeren Kindern den Zugang zu einer Schule zu ermöglichen“, so der kongolesische Comboni-Missionar Pater Franck Mandozi Tondi gegenüber Fides. Die Mitglieder des vom heiligen Daniel Comboni gegründeten Ordens haben in der Gemeinde Kosti zugunsten ein Bildungsprogramm für Flüchtlingskindern aus dem Südsudan auf den Weg gebracht.
"Normalerweise gehen viele dieser Familien während der Saat- und Erntezeit als Saisonarbeiter auf die Felder, um dort zu arbeiten“, so Pater Franck weiter, „Die Kinder im Schulalter, sind manchmal durch die katastrophale wirtschaftliche Lage ihrer Eltern gezwungen, die Schule abzubrechen und mit ihnen arbeiten zu gehen. Während dieser Zeit geht der Unterricht weiter. Manchmal ist die Hälfte der Klasse nicht da, weil die Kinder auf den Feldern arbeiten. Infolgedessen haben wir in unseren Schulen ältere Schüler, die zum Beispiel im ersten Jahr der Grundschule sind. Wir haben Schüler in den oberen Klassen, die ihren Namen weder lesen noch schreiben können und weder Arabisch noch Englisch sprechen".
Um dieser Situation gerecht zu werden, wurde in der Pfarrei St. Paul, in der Pater Franck arbeitet, ein Bildungsprogramm entwickelt, das in zwei Abschnitte unterteilt ist: einen in arabischer und einen in englischer Sprache. „Den arabischen Teil gibt es zwar schon länger", sagt der Missionar, „den Unterricht in englischer Sprache gibt es erst seit kurzem“. „Mit unserem Projekt", fährt er fort, "wollen wir zum Beispiel Studenten aus armen Familien ermöglichen, ihr Studium fortzusetzen. Dadurch wollen wir einer Kultur der Gewalt entgegenwirken, da die meisten von ihnen die Muster der Gewalt, die sie in der Vergangenheit erlitten haben, wiederholen. Letztlich wird eine ruhige Atmosphäre geschaffen, die die ganzheitliche Entwicklung der Schüler und Studenten fördert".
"Auch wegen der Covid-19-Pandemie ist die Zahl der Schüler in unseren Schulen zurückgegangen“ beklagt der Ordensmann, „im Schuljahr 2018 - 2019 waren es 2.240. Letztes Jahr waren es 1.599. Dieses Jahr sind unsere Klassenzimmer bis auf wenige Ausnahmen fast leer. Die meisten dieser Familien kommen aus Dörfern im Südsudan, in denen es nur selten eine gut funktionierende Schule gibt. Es ist daher sehr wichtig, den Dialog zu fördern und diese Familien für die Notwendigkeit der Bildung ihrer Kinder zu sensibilisieren“. „Wir versuchen alles in unserer Macht Stehende zu tun", schließt Pater Franck, "auch in den Predigten während der Messen, um die Eltern aufzufordern, die Schulbildung ihrer Kinder ernst zu nehmen und auch die Schüler zu motivieren, selbst an ihrem intellektuellen, menschlichen und sozialen Wachstum mitzuwirken".
(ES) (Fides 2/12/2021)


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