ASIEN/OSTTIMOR - Nichtregierungsorganisationen bitten um finanzielle Mittel für Hilfsprogramme zur Unterstützung der Binnenflüchtlinge

Montag, 12 Juni 2006

Dili (Fidesdienst) - Die in Osttimor tätigen Nichtregierungsorganisationen bitten um mehr finanzielle Hilfen und entschiedenes Eingreifen angesichts der Notsituation, die in den vergangenen Wochen in dem asiatischen Land entstanden ist. Internationale weltliche Organisationen (wie zum Beispiel das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen, UNHCR) und kirchliche Einrichtungen (wie zum Beispiel der Jesuit Refugee Service der Jesuiten und der mit den Salesianern assoziierte VIS) bitten die internationale Staatengemeinschaft deshalb mit vereinter Stimme um finanzielle Mittel zur Überwindung der Notsituation der Binnenflüchtlinge in Osttimor auf der Flucht vor den Unruhen und der allgemeinen Unsicherheit auf der Insel.
Das Flüchtlingshochkommissariat bittet in einem Spendenaufruf um Hilfen in Höhe von 2,8 Millionen Dollar zur Finanzierung von Hilfsmaßnahmen für zehntausende Flüchtlinge in Osttimor. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt wurden Hilfen nur in geringem Maß bereitgestellt: 286.000 Dollar von der australischen Regierung, 185.000 Dollar von privaten Spendern aus Australien und 50.000 Dollar aus Deutschland. Das Flüchtlingshochkommissariat bittet deshalb um weitere Spenden. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen versorgt rund 30.000 Binnenflüchtlinge insbesondere mit Notunterkünften und den wichtigsten Hilfsmitteln.
Die erste Phase der Versorgung über eine Luftbrücke ging mit der Ankunft des dritten Flugzeugs aus Darwin (Nordaustralien) in der osttimoresischen Hauptstadt Dili zu Ende. Das Flugzeug transportierte Hilfsmittel, die zuvor aus dem Vorratslager in Jordanien nach Australien gebracht worden waren: Es wurden insgesamt 56 Tonnen Hilfsmittel transportiert, darunter Zelte, Decken, Plastikplanen und Wassertanks. Eine weitere Ladung mit Hilfsmitteln wurde auf dem Seeweg transportiert, womit das UNHCR über Hilfsmittel für insgesamt 17.000 Flüchtlinge verfügen wird. Insgesamt sollen im Rahmen des Hilfsprogramms 400 Tonnen Hilfsgüter geliefert werden.
Neben der Lebensmittelversorgung bleibt jedoch weiterhin vor allem auch die Sicherheitslage ein Anliegen, was die rund 65.000 Binnenflüchtlinge in Osttimor betrifft. Das UNHCR versucht bei der Planung der Flüchtlingsunterkünfte auch mit einheimischen Priestern, Vertretern der Flüchtlinge, Regierungsbehörden und Vertretern der anderen Nichtregierungsorganisationen, die vor Ort tätig sind, zusammen zu arbeiten.
Flüchtlinge wurden bisher vor allem in der Nähe des Don Bosco-Zentrums in Dili und beim Flughafen untergebracht, wo Zelte aufgebaut werden, die bereits bestehende Flüchtlingscamps entlasten sollen. Unterdessen wurden auch dem staatlichen Krankenhaus 40 Zelte zur Verfügung gestellt, die als Unterkünfte für das Personal des Krankenhauses dienen. Das Flüchtlingshochkommissariat zieht in Zusammenarbeit mit der Regierung des Landes die Einrichtung weiterer Flüchtlingslager in Erwägung. (Fidesdienst, 12/06/2006 - 36 Zeilen, 378 Worte)


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