ASIEN/INDIEN - Jesuit mit Journalismus-Preis ausgezeichnet: Il Gesuita premiato: "Intoleranz und Hass gegen religiöse Minderheiten: Politik muss reagieren”

Mittwoch, 17 November 2021 religionsfreiheit   religiöse minderheiten   verfolgung   gewalt   ordensgemeinschaften   hinduismus  

Neu Delhi (Fides) - "Die weit verbreitete soziale Gewalt gegen Christen und Muslime in Indien ist besorgniserregend und muss verfolgt werden. Die Bundesregierung hat bisher nicht genug getan, um die Aufstachelung zum Hass gegen Christen und andere Minderheiten zu stoppen", so der indische Jesuitenpater Cedric Prakash, der in seiner Eigenschaft als Journalist, Publizist und Schriftsteller, der vor kurzem mit einem Preis der Indian Catholic Press Association (ICPA) ausgezeichnet wurde. Am 1. Dezember wird die Vereinigung ihm den angesehenen "Louis Careno Award for Excellence in Journalism" verleihen, um seine mutigen Schriften gegen Gewalt zwischen Gemeinschaften und Fundamentalismus zu würdigen, die auf dem indischen Subkontinent auf dem Vormarsch sind. Pater Prakash, Gründer und ehemaliger Direktor des Kulturzentrums "Prashant" in Ahmedabad, das das Bewusstsein für Fragen im Zusammenhang mit Menschenrechten, Gerechtigkeit und Frieden schärfen will, "hat mit seinen prägnanten und zum Nachdenken anregenden Schriften zu verschiedenen sozialen, politischen und religiösen Themen neue Wege beschritten. Seine treffende Analyse soziokultureller und politischer Themen hat in der Zivilgesellschaft und in der säkularen Welt tiefgreifende Debatten ausgelöst", heißt es in einer Mitteilung des ICPA zur Preisverleihung.
"Seit die Bharatiya Janata Party (die indische Volkspartei) 2014 die Regierung in Indien übernommen hat, sind die religiösen Minderheiten im Land, insbesondere Muslime und Christen, ständigen Aggressionen ausgesetzt“, so der Jesuit gegenüber Fides, „Sie werden eingeschüchtert, bedroht, diskriminiert und unrechtmäßig inhaftiert. Im Jahr 2021 wurden landesweit mehr als 300 Übergriffe auf Christen registriert“.
Pater Prakash erinnert an die traurige Geschichte seines Mitbruders Pater Stan Swamy, der im Herbst 2020 zu Unrecht verhaftet wurde und im vergangenen Juli aufgrund seines sich verschlechternden Gesundheitszustands im Krankenhaus starb. In den letzten Jahren, so stellt er fest, seien radikale Gruppen, die den religiösen hinduistisch geprägten Nationalismus propagieren und Gewalt und Intoleranz befürworten, dank der Vertuschung in Politik, Justiz und Strafverfolgung "immer ungestraft geblieben".
Oftmals, so erklärt er, "beschuldigen die Gewalttäter Christen oder Missionare auf falsche und fadenscheinige Weise, Hindus durch Schmeicheleien, Geld oder andere Formen der Hilfe zum Christentum zu bekehren". Dieser Ideologie folgend haben acht indische Bundesstaaten Anti-Konversions-Gesetze erlassen, die "Inder daran hindern sollen, das Christentum oder den Islam anzunehmen". Dieses Vorgehen, so der Priester weiter, verstoße gegen die indische Verfassung, die allen Bürgern die Freiheit ihre Religion zu predigen, auszuüben und sich zu ihr zu bekennen zugesteht.
Bei der Verleihung des ICPA-Preises wird Pater Prakash über "die Dringlichkeit des Schutzes der Religionsfreiheit sprechen und dabei auch an die Botschaft denken, die Premierminister Modi bei ihrem jüngsten Treffen im Vatikan an Papst Franziskus richtete, als er ihn zu einem Besuch in unserem Land einlud", sagt er und weist darauf hin, dass dies ein "entscheidendes Thema für das Leben der Christen in Indien" sei.
(SDD-PA) (Fides 17/11/2021)


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