ASIEN/SÜDKOREA - Caritas Korea wird Bezugspunkt für Koordination humanitärer Hilfsprogramme in Nordkorea

Freitag, 9 Juni 2006

Seoul (Fidesdienst) - Bei den Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea wird eine neue Brücke geschlagen: wie bereits in den vergangenen Monaten angekündigt, wird Caritas Korea, das Hilfswerk der Katholischen Bischofskonferenz von Seoul zukünftig offiziell humanitäre Hilfsprogramme des Verbandes der katholischen Hilfsorganisationen „Caritas Internationalis“ in Nordkorea koordinieren.
Nach seinem jüngsten Besuch in Nordkorea erklärte der Vorsitzende der bischöflichen Caritas-Kommission, Mgr. Lazzaro You Heung-sik: „Im Auftrag von Caritas Internationalis konnten wir bei unserem Besuch in Pjöngjang unsere Entwicklungs- und Kooperationsprogramme mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des Nationalen Ausschusses für die wirtschaftliche Zusammenarbeit in Nordkorea, Kim Seong-il, besprechen und bei diesem Anlass eine Absichtserklärung austauschen“. Caritas Korea wird ab 2007 die humanitären Hilfsprogramme in Nordkorea koordinieren, was bisher Aufgabe der Caritaszentrale in Hongkong war.
Dies, so der Sekretär der bischöflichen Caritas-Kommission, bedeute, dass „Nordkorea Caritas Korea als neuen Kanal für die Beziehungen zu Caritas Internationalis anerkennt. Seit Anfang der 90er Jahre wurden die Programme für Zusammenarbeit bei Caritas Hongkong abgewickelt.
Die Kirche in Südkorea blickt deshalb mit erneuerter Begeisterung und Hoffnung in den Norden der Halbinsel: in jüngster Zeit gab es verschiedene positive Zeichen, die auf eine neue Ära des Dialogs und der guten Beziehungen zu Nordkorea hoffen lassen, was zu einem vorsichtigen Optimismus in der katholischen Gemeinde führt.
Eine katholische Delegation der Erzdiözese Seoul besichte Nordkorea bereits Ende April, um zu prüfen, wie die Hilfen in Höhe von rund 11 Millionen Dollar genutzt werden, die Südkorea der Kirche in Nordkorea zur Verfügung stellt. Dabei besuchte die Delegation Gesundheitseinrichtungen, Sozialeinrichtungen und landwirtschaftliche Projekte.
Der erneute Besuch einer katholischen Delegation im Norden der Halbinsel zeugt von der Intensivierung der Kontakte und der Bereitschaft der nordkoreanischen Autoritäten, Kanäle für humanitäre Hilfen aus Südkorea offen zu halten. Vor kurzem billigte die nordkoreanische Regierung angesichts der anhaltenden Lebensmittelknappheit und Armut ein internationales Hilfsprogramm zur Versorgung mit Lebensmittelhilfen für 2 Millionen Menschen. (Fidesdienst09/06/2006 - 33 Zeilen, 313 Worte)


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