AMERIKA/VENEZUELA - „Gott soll in den Schulen bleiben“ Woche des Religionsunterrichts in den Schulen mit Blick auf den Gesetzentwurf, der die religiöse Erziehung auf das familiäre Umfeld reduzieren soll

Donnerstag, 8 Juni 2006

Caracas (Fidesdienst) - Während im ganzen Land unter Lehrern, Eltern und Schülervertretern über die im neuen Gesetz zur Erziehung enthaltenen Maßnahmen diskutiert wird, findet vom 5. bis 9. Juni in Venezuela die Woche des Religionsunterrichts in den Schulen statt. Der Koordinator des Programms für katholischen Religionsunterricht in den Schulen, Constantino Noé teilt mit, dass die diesjährige Kampagne unter dem Motto „Gott soll in den Schulen bleiben“ stattfindet. Damit soll vor allem die Forderung der katholischen Kirche nach einer Streichung des Artikels 8 des Gesetzentwurfs unterstütz werden, der Streichung des Religionsunterrichts aus den Lehrplänen vorsieht. „Wir werden von den Religionslehrern mehr und mehr bei unserem Bemühen unterstützt, die großen Vorteile zu bewahren, die sich für die Schüler aus der Festigung menschlicher und christlicher Werte ergeben“, so der Koordinator des Programms, der darauf hinweist, dass im Rahmen der Kampagne ein neuer Entwurf zum Erziehungsgesetz bei der Nationalversammlung und beim Ministerium für Erziehung eingereicht werden soll.
Im Rahmen der Woche des Religionsunterrichts in den Schulen wird unter anderem am 8. Juni auch ein Messe mit Kardinal Jorge Urosa stattfinden, zu der zahlreiche Lehrer und Schüler erwartet werden; außerdem steht ein Erziehungs-Forum in Merida und Guarenas auf dem Programm; in Punto Fijo und Ciudad Guayana können die Teilnehmer Vorträge hören; in Valencia. Barinas, Margerita, San Juan und San Carlos werden verschiedene Treffen veranstaltet; eine Prozession mit verschiedenen Ikonen findet in Puerto Cabello statt und in verschiedenen Teilen des Landes wurden Ausstellungen und Begegnungen organisiert.
Auf der Grundlage eines Abkommens zwischen der katholischen Kirche und dem Staat und entsprechend Art. 50 des gültigen Gesetzes war bisher der Religionsunterricht bis zum sechsten Bildungsgrad vorgesehen, wobei die Kirche die Religionslehrer in den einzelnen Diözesen ausbildet. Am 2. Februar wurde das Abkommen jedoch nicht erneuert, was zu einer Unterbrechung bei der Bezahlung der Gehälter für den Religionsunterricht führte. Im Namen der Venezolanische Bischofskonferenz (CEV) forderte deren stellvertretender Vorsitzender, Erzbischof Roberto Lückert Leon von Coro die Regierung auf, den Religionsunterricht in den Schulen weiterhin zu respektieren, wobei er auch der Ablehnung des Gesetzentwurfs zur Erziehung Ausdruck verlieh. Bischof Roberto Lückert betonte, dass „die Programme zum Religionsunterricht in den Schulen nicht das erzieherische Wirken der Eltern unterstützen“ wohingegen der Geseztesvorschlag der Regierung die Hinführung zu religiösen Werten allein auf das familiäre Umfeld beschränke. (RG) (Fidesdienst, 08/06/2006 - 33 Zeilen, 399 Worte)


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