ASIEN/FILIPPINE - Bischöfe warnen vor Verbreitung des Glücksspiels auf der Insel Boracay

Montag, 4 Oktober 2021 abhängigkeit   zivilgesellschaft   fremdenverkehr  

Manila (Fides) - Die katholische Kirche in der Region Western Visayas, im Zentrum der Philippinen, bittet um Schutz des sozialen, kulturellen und moralische Umfelds der Insel Boracay vor der unkontrollierten Ausbreitung des Glücksspiels. "Boracay ist ein Geschenk Gottes an Aklan und die ganze Welt", heißt es in einem von acht Bischöfen der Region unterzeichneten Schreiben, die für die Erzdiözesen Jaro und Capiz sowie die Diözesen Bacolod, San Jose de Antique, Romblon, Kabankalan, San Carlos und Kalibo verantwortlich sind.
"Boracay ist ein Paradies: ein Reiseziel für Familien, ein Ort für die Förderung von Bildung und Unternehmertum, ein Ort, der viele Möglichkeiten für Entwicklung und Beschäftigung bietet, eine gute Quelle für den Lebensunterhalt der Menschen und auch eine gute Quelle für Steuereinnahmen für die Regierung", so Bischof Jose Corazon T. Talaoc von Kalibo. Die Insel Boracay, die zur Provinz Aklan in der Region Western Visayas gehört, wird wegen ihres unberührten weißen Sandes, des kristallklaren Wassers, der üppigen Flora und Fauna und der vielfältigen Unterwasserwelt geschätzt, die sie zu einem der attraktivsten Urlaubsziele der Welt machen. "Wir schätzen die Bemühungen unserer Regierung um die Wiederherstellung der gottgegebenen Naturwunder der Insel Boracay, die sie im In- und Ausland berühmt gemacht haben. Wir appellieren an die Verantwortlichen, dem Ruf der Bevölkerung zu folgen und Boracay als saubere, sichere, kinder- und familienfreundliche Insel zu erhalten, auf der man wertvolle Zeit mit seinen Lieben verbringen kann", so die Bischöfe.
Es geht um die mögliche Ausbreitung des Glücksspiels mit dem Bau von Casinos auf Boracay. Dieses Phänomen, so die Bischöfe, werde nicht nur die Besucher von der wahren Schönheit und dem Wert dieser beliebten Insel ablenken, sondern auch "den Weg für destruktive Lebensstile und Gewohnheiten ebnen, die die Werte, die Kultur und das Leben der lokalen Gemeinschaft erheblich verändern und zerstören werden“.
Im Laufe der Jahre, so die Bischöfe, haben zahlreiche Studien, die in verschiedenen Regionen des Landes durchgeführt wurden, ergeben, dass sich Glücksspielprobleme negativ auf Familien, Freunde, Arbeitsplätze und Gemeinden auswirken. Glücksspielstatistiken zeigen unter anderem auch, dass in Familien, in denen ein Elternteil spielsüchtig ist, häufiger häusliche Gewalt, einschließlich Kindesmissbrauch, vorkommt. Bei mehr als 80 % der problematischen Spieler besteht die Gefahr, dass sie alkohol- oder drogenabhängig werden, und die Hälfte aller zwanghaften Glücksspieler begeht Straftaten.
"Wir wollen vom Glücksspiel abhalten, um zu verhindern, dass diese Probleme auftreten", so die leitenden Kirchenverter. "Wir haben zwar Verständnis für das Bedürfnis der Regierung, ihre Einnahmen zu erhöhen, insbesondere während der Pandemie, aber die Schäden und Risikofaktoren überwiegen bei weitem die erwarteten Vorteile“. "Nein zum Glücksspiel auf Boracay", lautet deshalb der Appell der Bischöfe.
Mit einer Gesamtfläche von 10 Quadratkilometern und etwa 32.000 Einwohnern ist Boracay seit Jahren als eines der beliebtesten Ziele für den internationalen Tourismus bekannt.
(SD-PA) (Fides 4/10/2021)


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