EUROPA/SPANIEN - „Es gibt eine Bitte, die Peru von Tag zu Tag lauter an uns stellt, wohin uns der Herr im Namen der ganzen Diözese Toledo gesandt hat“. Kardinal Canizares in einem Appell an seine Priester hinsichtlich der Missionen, die seiner Diözese anvertraut sind

Donnerstag, 8 Juni 2006

Toledo (Fidesdienst) - „Unsere Diözese fühlt sich auf besondere Weise zur Mission berufen und angespornt. Wie Priester verspüren gegenüber unserem Volk mit einzigartiger Kraft den Ruf des Herrn und die Nachfrage der heutigen Welt nach Evangelisierung, obschon auf den ersten Blick das Gegenteil der Fall zu sein scheint“: heißt es in einem Schreiben des Erzbischofs von Toledo, Kardinal Antonio Canizarez an die Priester seiner Diözese, in dem er sie dazu aufruft, als Missionare nach Peru zu gehen. „Es gibt eine Bitte, die Peru von Tag zu Tag lauter an uns stellt, wohin uns der Herr im Namen der ganzen Diözese Toledo gesandt hat“, so der Kardinal. Lurin und Moyobamba, die beiden Missionsgebiete, die der Erzdiözese Toledo anvertraut sind, „klopfen an unsere Tür und bitten um mehr Priester“. Obschon bereits viele Priester in diesen Gebieten tätig seien, reiche deren Zahl nicht aus, um alle Bedürfnisse zu erfüllen: In Lurin - heißt es in dem Schreiben - werden mindestens zwei Priester mehr gebraucht, damit die Bedürfnisse in den drei Pfarreien erfüllt werden können, die der Erzdiözese Toledo anvertraut sind. In Moyobamba werden mindestens vier weitere Priester gebraucht, um dem Rückgang bei der Zahl der einheimischen Priester auszugleichen. Außerdem werde die Erzdiözese von Moyambamba um Unterstützung bei der Ausbildung der Priester als „wahre Männer Gottes und der Kirche“ gebeten. Angesichts dieser dringlichen Notwendigkeiten und angesichts des Hilferufs dieser Länder bittet der kardinal alle darum, für diese Bitte „empfänglich zu sein und hochherzig zu antworten“, damit zumindest diejenigen Priester entsandt werden können, um die uns unsere Brüder im Priesteramt bitten, „die sich hochherzig dem Werk der Evangelisierung widmen“. „Ich hoffe“, so der Kardinal ab, „dass siech eine ausreichende Anzahl von Priestern für die Entsendung zur Verfügung stellen wird.“
In einem Hirtenbrief an alle Gläubigen der Diözese zu Beginn des Kirchenjahres 2005-2006 wünschte sich der Kardinal seine Diözese als „missionarische Diözese“ und bat alle sich um eine entschiedene Evangelisierung zu bemühen, die das ganze Jahr über andauern sollte, „damit alles auf Mission und Evangelisierung ausgerichtet wird“. Zu den zahlreichen missionarischen Initiativen, die der Kardinal vorschlägt, gehört auch die Aufforderung an die Seminaristen der Diözese, mindestens einen Monat lang nach Peru in die Mission zu gehen, bevor sie die Weihe empfangen. Dies sei eine grundlegende und unverzichtbare Erfahrung bei der Ausbildung von Hirten für die Neuevangelisierung.
Die Erzdiözese Toledo wurde 2004 vom Heiligen Stuhl damit beauftragt, sich der Prälatur Moyomba und der Diözese Lurin in Peru anzunehmen. Seit ihrer Gründung in den 40er Jahren wird die Prälatur Moyomba von Passionisten betreut, die diese Aufgabe jedoch nicht weiterführen konnte, weshalb die Erzdiözese Toledo um Hilfe gebeten wurde, in der es viele Priester mit einem niedrigen Durchschnittsalter gibt. Die Prälatur Moyomba hat eine Ausdehnung von 51.000 qkm und 8.000 Einwohner. Es gibt 14 Diözesanpriester und 11 Ordensleute, 18 Seminaristen und zahlreiche Schwesterngemeinschaften. Die Region ist sehr arm und bedarf der seelsorgerischen Unterstützung, da in vielen Fällen nur ein einziger Priester 30 Dörfer betreut. In einigen Provinzen gibt es gar keinen Priester. In der Region sind auch zahlreiche Sekten atkiv.
In der Diözese Toledo gibt es gegenwärtig 155 Missionare, davon 37 Diözesanpriester und der Rest (118) Ordensleute. Nach Kontinenten aufgeteilt ergibt sich folgendes Bild: Europa (9), Asien (9), Afrika (25), Nordamerika (4), Südamerika (107), Ozeanien (1). Die meisten Missionare aus Toledo sind tätig in: Peru (28, davon 17 Diözesanpriester), Argentinien (13, davon 5 Diözesanpriester), Mexiko (13, davon 1 Diözesanpriester), Venezuela (13, davon 3 Diözesanpriester), Chile (8, davon 2 Diözesanpriester), Brasilien (8, davon 1 Diözesanpriester) . (RG) (Fidesdienst, 08/06/2006 - 50 Zeilen, 617 Worte)


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