ASIEN/HONGKONG - Irischer Missionar aus der Kongregation der Maristen stirbt im Alter von 94 Jahren nachdem er 70 Jahre seines Lebens der Mission im Orient gewidmet hat

Mittwoch, 7 Juni 2006

Hongkong (Fidesdienst) - Bei einer Trauerfeier in der Pfarrei des heiligen Franz von Assisi gedachten die Schüler und Mitbrüder des verstorbenen 94jährigen Bruder Kenny aus Irland, der 70 Jahre seines Lebens der Mission im Orient widmete. Wie das in chinesischer Sprache erscheinende Mitteilungsblatt der Diözese Hongkong „Kong Ko Bao“ berichtet, wurde Bruder Kenny am 31. Dezember 1991 in einer tief gläubigen katholischen Familie in Irland geboren. Im Alter von 13 Jahren trat er in das Seminar ein und legte 1928 in Italien die zeitlichen Gelübde ab. Danach reiste er umgehend in den Fernen Osten ab, wie es seine Ordensoberen für ihn bestimmt hatten. Er Unterreichtete einer Schule der Maristen in Sri Lanka und legte 1933 die ewigen Gelübde ab. 1936 wurde er nach Schanghai versetzt, und später nach Tian Jin, wo er an verschiedenen Schulen unterrichtete. Seit 1950 war er in Hongkong tätig, wo er die Schule vom heiligen Franz von Assisi gründete.
Nach Erreichen des Pensionsalters kümmerte er sich insbesondere um Blinde, denen er die Blindenschrift beibrachte. Auf Anweisung seiner Ordensoberen kehrte er in das Generalat der Maristen nach Rom zurück, wo er zwei Jahre lang die Geschichte der Mission der Maristen in China niederschrieb. Im hohen Alter kam er also in die Heimat zurück, ohne jedoch je seine Missionstätigkeit in Hongkong und in der chinesischen Provinz zu vergessen: er widmete sich deshalb der Übersetzung von Texten und der Bearbeitung von historischen Dokumenten aus der chinesischen Provinz und unterhielt stets eine rege Korrespondenz mit den Mitbrüdern in Hongkong, die ihn immer über die Lage und die Entwicklung in der Ortskirche informierten. Während seiner Zeit als Rektor des Kollegs in Hongkong war er bei den Schülern vor allem wegen seiner liebevollen und weisen Art beliebt, wobei er stets für die Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen ein besonderes Augenmerk hatte, was ihm auch den Spitznamen „Opa“ einbrachte.
Das Institut der Maristen wurde am 2. Januar 1817 in Frankreich von dem jungen Priester Marcel Champagnat unter dem Eindruck der dramatischen sozialen und religiösen Situation der Jugendlichen in seiner Pfarrei gegründet. Die ersten Jugendlichen, die der Priester um sich versammelte und unterrichtete, gingen schon bald als Katechisten in andere Stadtteile. Innerhalb weniger Jahre gründete Marcel Champagnat Dutzende Schulen, mit denen er den Erfordernissen der damaligen Verhältnisse in Frankreich entsprechen wollte. Die ersten Maristen, die nach dem einfachen Motto „Ehrliche Bürger und gute Christen ausbilden“ handelten, kamen 1893 in China an. Sie gründeten auch hier zahlreiche Schulen und Kindergärten, unter anderem auch auf den Inseln Hongkong und Taiwan. Spuren früherer Tätigkeit der Maristen gibt es in Peking, Schanghai, Tian Jin, Quing Dao, Chong Qing und Kao Siung (Taiwan) und in Südostasien. (Fidesdienst, 07/06/2006 - 38 Zeilen, 461 Worte)


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