AFRIKA/LIBERIA - „Die Schule gehört allen“: Missionare bauen neue katholische Schule im Zeichen der interreligiösen Gemeinschaft

Samstag, 11 September 2021 missionsinstitute   missionare   schule   bildungswesen  

Foya (Agenzia Fides) - "Wir haben beschlossen, eine neue katholische Schule zu bauen. Der Dorfvorsteher sicherte uns die Zusammenarbeit zu, und so bauen heute Christen und Muslime das neue Gebäude gemeinsam“, Pater Lorenzo Snider, Priester der Gesellschaft für Afrikamissionen (SMA), im Interview mit Fides über das neue Projekt der Ordensleute des von Bischof de Brésillac gegründeten Missionsinstituts in Kortuma, der Hauptstadt des rund drei Stunden von der Stadt Foya entfernt Bezirks Vahun. Die Initiative, die mit Spenden aus der norditalienischen Gemeinde Villa di Chiavenna finanziert wurde, wird es etwa hundert Kindern ermöglichen, die Baracke, in der bisher der Unterricht stattfand, zu verlassen. Es ist gleichsam eine Erfahrung interreligiöser Gemeinschaft", betont Pater Lorenzo, "da sie Katholiken und Muslime zusammenbringt, denn die Schule gehört allen".
Neben dem Gymnasium in Foya wird dank der Mittel der italienischen Organisation "SMA Solidale" auch eine Schule in dem Dorf Ngesu Pio Kongor gebaut werden.
"Hier im Distrikt gab es 500 Kinder ohne Zugang zu Bildung", sagt Pater Snider, "wir mussten die Straße reparieren und Holzbrücken bauen, um Zement zu transportieren. Man hatte hier seit zehn Jahren kein Auto mehr gesehen”.
Dank der Zusammenarbeit mit einem Verein wird auch Dutzenden von Witwen, Waisen und Menschen mit Behinderungen Unterstützung geboten. Eine kirchliche Struktur beherbergt auch die pastorale Tätigkeit für die 300 Jugendlichen der „Catholic Children Organization“, die ihrerseits als Missionare unter Gleichaltrigen tätig sind. In den letzten Monaten", berichtet Pater Lorenzo, "sind wir zu anderen jungen Menschen gegangen, um sie einzuladen, sich der Bewegung anzuschließen. Es war schon, sie zu sehen, wie die Kinder begeistert und glücklich waren, sich mit Gleichaltrigen unterhielten und ihnen eine christliche Erfahrung vorschlugen". Darüber hinaus haben die Missionare der Gesellschaft für die Afrikamissionen in den letzten Jahren über die „Fraternité Laïque Missionnaire (Flm)“ das "Foya Health Center" unterstützt, ein medizinisches Zentrum, in dem Ärzte, Krankenschwestern und Pädagogen ein Jahr lang freiwillig arbeiten.
Die Anwesenheit der Missionare in Liberia seit 2013 war auch ausschlaggebend für den Wiederaufbau und die Rückkehr der Christen nach Foya. Die beiden Bürgerkriege zwischen 1990 und 2004 zwangen die Bevölkerung, vor Gräueltaten, Plünderungen und Zerstörung zu fliehen. "Wir haben hier eine sehr ausgeprägte ökumenische Realität", sagt der Missionar, "denn es gibt 25 verschiedene christliche Konfessionen".
Pater Snider kam vor zwei Jahren nach Liberia, nachdem er zunächst an der Elfenbeinküste und dann in Padua mit Asylbewerbern gearbeitet hatte. "Es gibt hier positive Elemente, die zu schätzen sind, insbesondere die Jugend. Die Kirche muss mit ihnen gehen", sagt Pater Snider abschließend. „Das christliche Leben besteht in erster Linie darin, eine tiefe Beziehung zu Jesus Christus zu haben: Für diejenigen, die das Evangelium annehmen, besteht die Verantwortung darin, für das Wohl aller zusammenzuarbeiten".
(ES) (Fides 11/9/2021)


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