AMERIKA/MEXIKO - Indigener Katechet ermordet: Diözese San Cristobal verurteilt zunehmende Gewalt in Chiapas

Mittwoch, 7 Juli 2021 ermordete missionare   menschenrechte   gewalt   ortskirchen  

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San Cristobal (Fides) - "Mit Trauer haben wir von der Ermordung unseres Bruders Simón Pedro Pérez López, aus dem Volksstamm der Tzozil erfahren, der Katechet in der Pfarrei Santa Catarina, in Pantelho, Diözese San Cristóbal de las Casas war und als Präsident die Organisation Abejas de Acteal leitete, deren Mitglieder einen friedlichen Kampf auf der Suche nach Gerechtigkeit geführt haben“, heißt es in einer Verlautbarung der Diözese San Cristóbal de las Casas im mexikanischen Bundesstaat Chiapas, die von Bischof Rodrigo Aguilar Martínez und dessen Weihbischof Luis Manuel Alfaro López sowie vom Kanzler und vom Leitr der Abteilunt für "Gerechtigkeit und Frieden" unterzeichnet wurde.
In der Erklärung mit dem Datum 6. Juli 2021 heißt es: "Im Kontext der Gewaltspirale, die wir im Bundesstaat Chiapas erleben, ist der Schmerz der Tsotsil, Tzeltal, Ch' ol, Totic, Tojolabal eine offene Wunde der Diözese, die sich verschlimmert durch unzählige Zeugnisse von Missbrauch, Ungerechtigkeit und Straflosigkeit, Vertreibung, Mord, politischer Mord und Landdiebstahl. Dies erinnert uns an das Massaker von Acteal, das wir nur schwer vergessen können “.
Bei dem so genannten Massaker von Acteal, das nach dem kleinen Dorf im Staat Chiapas benannt ist, starben am 22 dicembre 1997 ingesamt 45 Personen aus dem Volk der Tzotzil, größtenteils Frauen und Kinder, nachdem eine paramilitärische Gruppe eine Kirche angegriffen hatte.
"Als Diözese haben wir auf verschiedene Weise die kommunalen, staatlichen und föderalen Behörden vor diesen Situationen gewarnt und sind zu Sprechern der Stimmlosen geworden", heißt es in der Erklärung weiter, „Wir erleben in Chiapas immer noch die Reaktivierung der Kräfte, die sich von Paramilitärs zu organisierter Kriminalität gewandelt haben und als Verbündete der einflussreichen Drogenkartelle handeln, die in unseren Staat eingedrungen sind und dabei den Widerstand der indigenen Völker zu unterdrücken, die ihre Autonomie verteidigen“.
Diese Situation, so die Diözese, veranlasse dazu, die zuständigen Regierungsbehörden zu bitten, ähnliche Ereignisse zu verhindern. Die Bevölkerung müsse geschützt werden, insbesondere diejenigen, die die Menschenrechte verteidigen. Außerdem müsse man über den Stand der bisher ungestraften Fälle informieren. Abschließend ruft die Diözese "intellektuellen und materiellen" Urheber der Gewalt, die Terror, Grausamkeit und Tod verursachen, zur Buße und Änderung der eigenen Einstellung gemäß dem Plan Gottes auf.
„Das Blut von Simón Pedro und allen ermordeten Menschen“, endet der Text, „könnte die Saat für die Befreiung der Völker sein und ein Bewusstsein für das Engagement für den Frieden zu wecken, um eine bessere Zukunft für indigene Völker zu schaffen, die unter Ausgrenzung, Verfolgung und Vertreibung leiden. Dieses Blut schreit nach Frieden und Gerechtigkeit, nicht nach Rache“.
(SL) (Fides 07/07/2021)


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