VATIKAN - „An der Mission kann der Reifegrad der kirchlichen Bewegungen gemessen werden“. Erzbischof Stanislaw Rylko zum Abschluss des Weltkongresses der kirchlichen Bewegungen und neuen Gemeinschaften

Samstag, 3 Juni 2006

Rocca di Papa (Fidesdienst) - „Der Kongress war eine besondere Erfahrung der Kirche und der verschiedenen Charismen, die der Heilige Geist ihnen heute schenkt; in diesen Tagen ging es nicht nur um kirchliche Bewegungen und neuen Gemeinschaften. Wir hatten stets die große Sache der Kirche vor Augen, die Evangelisierung der heutigen Welt“, so der Präsident des Päpstlichen Rates für die Laien, Erzbischof Stanislaw Rylko in seiner Schlussansprache beim Weltkongress der kirchlichen Bewegungen und neuen Gemeinschaften, der vom 31. Mai bis 2. Juni in Rocca di Papa (bei Rom) stattfand. „Bei diesem Kongress haben wir den Blick auf das schönste Bild der Kirche gerichtet, den Abendmahlssaal mit den Aposteln und Maria, auf die der Heilige Geist herabkommt.“
Erzbischof Rylko bezeichnete in seiner Ansprache die Gemeinschaft mit dem Petrusnachfolger als „Eckpfeiler der Kirchlichkeit der Bewegungen“ und empfahl die Botschaft von Papst Benedikt XVI. an die Kongressteilenehmer als „Lebens- und Aktionsplan“ für den zukünftigen Weg. In diesem Zusammenhang erinnerte er an einige Punkte: Die Bewegungen „sollen stets Schulen der Gemeinschaft sein, Weggemeinschaften, die lehren, in der Wahrheit zu leben, die Christus uns durch das Zeugnis der Apostel offenbarte“, „Tragt das Licht Christi in alle sozialen und kulturellen Umfelder, in denen ihr lebt“; „Tragt in diese verwirrte Welt, das Zeugnis der Freiheit, mit der Christus uns befreit hat. Die außerordentliche Verschmelzung zwischen der Liebe Gottes und der Liebe zu den Mitmenschen macht das Leben schön und lässt die Wüste erblühen, in der wir oft leben“; „Seid Erbauer einer besseren Welt nach der „ordo amoris“, in der die Schönheit des menschlichen Lebens zum Ausdruck kommt; „Die Bewegungen sind ein leuchtendes Zeichen der Schönheit Christi und der Kirche, seiner Braut: ihr seid Bestandteil der lebendigen Struktur der Kirche“; „Jedes Problem soll von den Bewegungen mit dem Gefühl der tiefen Gemeinschaft und im Geist der Zusammenarbeit mit den legitimen Hirten gelöst werden“.
Indem er sich auf das Kongressthema „Die Schönheit des Christseins und die Freude der Weitergabe“ bezog, bekräftigte Rylko, dass die Schönheit Christi nicht nur bewundert werden soll, sondern man soll sich von ihr „vereinnahmen“ und verführen lassen, und so den Beschluss der Nachfolge fassen. „Wie kann man den anderen die Schönheit Christi mitteilen?, fragte sich der Erzbischof. „Am stärksten kommt sie in der Heiligkeit zum Ausdruck. Man muss sich nur Maria vor Augen führen ‚tota pulchra’“. Was das ursprüngliche Charisma anbelangt, erklärte der Erzbischof: „Die Müdigkeit, die Routine sind stets ein Risiko. Auch die Bewegungen sind gegen solche Gefahren nicht immun. Doch die anfängliche Begeisterung, die das ursprüngliche Charisma hervorruft, muss erhalten bleiben. Die Leidenschaft für das Reich Gottes darf nicht an Kraft verlieren. Aus diesem Grund bedarf es der konstanten Bekehrung der Herzen: man muss immer wieder jene erste Liebe neu entdecken, die uns zur radikalen Christusnachfolge bewegt hat“.
Abschließend erinnerte Erzbischof Rylko an die missionarische Aussendung: „wir sind hier nicht nur zusammen gekommen, um uns der gemeinsamen Reflexion zu widmen, sondern damit wir gemeinsam sagen: „Hier bin ich, Herr, sende mich“. Und an der Mission kann der Reifegrad der kirchlichen Bewegungen gemessen werden. Der Papst wird euch morgen als Missionare aussenden. Es ist die Kirche die uns sendet, es ist Christus, der uns in die Mission schickt“. (SL) (Fidesdienst, 03/06/2006 - 42 Zeilen, 547 Worte)


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