ASIEN/NAHER OSTEN - Rat der Kirchen im Nahen Osten schließt sich dem Friedenstag an: “Nur die Barmherzigkeit des Schöpfers kann uns retten”

Samstag, 26 Juni 2021 mittlerer osten   ostkirchen   Ökumene   kriege   waffen   geopolitik   wirtschaft  

Beirut (Fides) - Der Nahe Osten sei Schauplatz so genannter "Stellvertreterkriege", unter denen in eine Art "Rotation" die lokale Bevölkerung leide, die Opfer von Konflikten wird, "die an einem Ort beendet werden, um an einem anderen Ort wieder aufzuflammen". „Im Nahen Osten herrscht ein ununterbrochener Strom von Schmerz, Trauer und Elend, angeheizt durch das Modell der modernen Entwicklung mit seinem unersättlichen Bedürfnis, neue Konflikte zu schüren, um die Rüstungsindustrie hoch zu halten, die die technologische Globalisierung fördert“. Angesichts dieser Szenarien erscheine die einzige Option, sich „an den Erlöser zu wenden“ in der Überzeugung, dass „nur die Barmherzigkeit Gottes, des Schöpfers, uns retten kann“, so der Rat der Kirchen des Nahen Ostens (MCCC) in einer Botschaft, in der alle Einwohner der Region, Christen und Nichtchristen, eingeladen werden, sich der von den katholischen Kirchen auf den Weg gebrachten Initiative des „Friedenstags für den Nahen Osten anzuschließen, in dessen Rahmen am morgigen Sonntag, den 27. Juni, der Nahen Osten der Heiligen Familie von Nazareth geweiht wird (vgl. Fides 25/06/2021).
Der griechisch-orthodoxe Christ Michel Abs, derzeitiger Generalsekretär des MECC, stellt mit Blick auf die beispiellosen Initiative der katholischen Kirchen des Nahen Ostens, eine realistische Analyse der wahren Wurzeln der Konflikte an, die seit Jahrzehnten diesen Teil der Welt zerreissen und unerbittlich Tod und Zerstörung unter wehrlosen Bevölkerungen säen. "Krieg“, betont der Ökonom Abs, „ist in der modernen Gesellschaft willkommen, in einer Gesellschaft der industriellen Hyperproduktion“, in der die Produktion in der Logik, „wir zerstören die Gesellschaft, um sie wieder aufzubauen und bringen und präsentieren dann die Rechnung, in Form von Staatsschulden, eingeschränkter Souveränität, Abhängigkeit und sogar Sklaverei“ stattfindet. Die technologische Gesellschaft, so der Generalsekretär des MECC, "lebt nur vom Krieg".
Solche Kriege, fährt Michel Abs fort, "finden heute durch Vermittler statt", und „diejenigen, die diesen Zustand des kontinuierlichen Krieges brauchen, zögern nicht, Länder zu destabilisieren“. Im Nahen Osten, so der MECC-Generalsekretär sei "wegen seiner geografischen Lage ein 'attraktiven' Ort für Kriege". Eine Spirale, die auch einen zunehmenden Souveränitätsverlust mit sich bringe, wobei die lokale Führung ständig regionalen und globalen Machtspielen ausgeliefert sei. Gerade „Destabilisierung und Katastrophen“, so Michel Abs abschließend, lassen erkennen, „dass nur die Barmherzigkeit Gottes, des Schöpfers, uns retten kann. Wir sind selbst nicht mehr in der Lage, unsere Katastrophen und Tragödien zu bewältigen, und wir können uns nur an den Erlöser wenden“, da „alle von den Menschen versuchten Lösungen sich als unzureichend erwiesen haben“.
(GV) (Fides 26/6/2021)


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