AMERIKA/BRASILIEN - Eine halbe Million Menschen sterben an Corona: Aufruf zu Einheit zum Schutz von Leben und Demokratie

Montag, 21 Juni 2021 coronavirus   politik   menschenrechte   soziale lage   armut   bischofskonferenzen  

Celam

Brasilia (Fides) – „Der Tod so vieler Menschen erfordert von uns Glaubenden einerseits respektvolles Schweigen und das Gebet, doch wir weisen andererseits auch auf die Notwendigkeit der Einheit zum Schutz des Lebens und der Demokratie in Brasilien hin. Bessere Tage werden kommen und die verlorene Leben werden nicht vergessen“, heißt es in einer Erklärung des so genannten "Pakts für das Leben und für Brasilien" dem die Bischofskonferenz (CNBB), die Anwaltskammer, Kommission zur Verteidigung der Menschenrechte „Dom Paulo Evaristo Arns“, die Brasilianische Akademie der Wissenschaften, der Brasilianischer Presseverband, die Brasilianische Gesellschaft für den Fortschritt der Wissenschaft angehören (vgl. Fides 5/4/2020), anlässlich des gemeinsamen Gedenkens an die 500.000 Opfer der Covid 19-Pandemi in Brasilien (vgl. Fides 16/06/2021).
Die Unterzeichner drücken in der Erklärung ihre Solidarität mit den Tausenden von Familien aus, die vom Verlust ihrer Angehörigen betroffen sind und sind empört über Demonstrationen gegen den von den Gesundheitsbehörden empfohlenen Maßnahmen zum Schutz des menschlichen Lebens. Dabei üben sie auch Kritik am öffentlichen Auftreten des Präsidenten der Republik „bei Veranstaltungen zur Verfolgung ideologischer und politischer Ziele“. „Eine solche Haltung ist ein Angriff auf das Leben und die demokratischen Werte“, heißt es in der Stellungnahme.
„Die Bevölkerung leidet unter dem Mangel an Impfstoffen, deren Beschaffung von offiziellen Stellen systematisch vernachlässigt wurde, sowie unter dem Mangel an Arbeitsplätzen und Perspektiven. Die Einkommenskonzentration bei einigen wenigen, eine der größten der Welt, setzt sich fort, während der Hunger in Millionen Haushalten Einzug hält“, so die Unterzeichner zum Umgang mit der Pandemie und deren Auswirkungen in Brasilen. Die vom Staat auf den Weg gebrachten Beihilfen seien nicht ausreichend.
Einige Bereiche der Gesellschaft und ein Teil der Regierung förderten nicht das friedliche soziale Zusammenleben, wie es in ihrer Aufgabe wäre, um eine gerechtere und brüderlichere Gesellschaft aufzubauen, betonen die Unterzeichner des Dokuments. Das Fehlen einer öffentlichen Politik in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Kultur, Umwelt, Wohnen, Beschäftigung, Einkommensschaffung, Unterstützung von Wissenschaft und Innovation „führt zu einer Gesellschaft, die sich verwirrt, verlassen und krank fühlt“.
(SL) (Fides 21/06/2021)


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