ASIEN/MYANMAR - Konflikt zwischen Armee und Widerstandskämpfern in Chan: Katholischer Priester nach Festnahme wieder frei

Donnerstag, 17 Juni 2021 priester   gewalt   putsch   soldaten  

Hakha (Fides) – Der gestern von der birmanischen Armee wegen mutmaßlicher Unterstützung der Widerstandskräfte in der Stadt Kanpetlet im burmesischen Bundesstaat Chin festgenommene einheimische katholische Pfarrer Michael Aung Ling aus der Diözese Hakha, wurde unversehrt freigelassen. Wie ein Beobachter aus Kreisen der Ortkirche berichtet, erklärte der Priester, der einem langen Verhör unterzogen, aber nicht misshandelt wurde, dem Militär glaubhaft, dass die Jugendlichen in seiner Gemeinde Schüler des Internats seien und wurde unter der Bedingung entlassen ein Dokument zu unterzeichnen, in dem er sich formell verpflichtet hat, keine Bewegung, Gruppe oder Einzelperson zu unterstützen, die sich der regulären Armee widersetzt.
Die katholische Diözese Hakha - im burmesischen Bundesstaat Chin im Westen Myanmars an der Grenze zu Indien und Bangladesch - hatte unterdessen zu einer Gebetskampagne für den verhafteten Priester sich eingeladen und zeigte sich erleichtert über die Freilassung, da "die Kirche die Schwachen, Verletzlichen, die Wehrlosen und Vertriebenen, im evangelischen Geist des Mitgefühls, der Barmherzigkeit und der Nächstenliebe begleitet", so ein lokaler Katechet.
Unterdessen konnte Pfarrer Michael Aung Ling, Pfarrer der katholischen Kirche St. Joseph in Kanpetlet, in sein Pfarrhaus zurückkehren und ist wohlauf. Er dankte Gott für den Schutz und sagte, er sei all denen dankbar, die im kritischen Moment gemeinsam für ihn und seine Freilassung gebeten haben.
Im Bundesstaat Chin, wo die Armee am 13. Mai das Kriegsrecht verhängte, dauern die intensiven Kämpfe zwischen der burmesischen Armee und den Chinland Defence Forces an. Aufgrund des gewaltsamen Vorgehens des Militärs mussten über 100.000 Menschen in den Dschungel fliehen, um dort Schutz und Sicherheit zu suchen. Die Vertriebenen benötigen dringend humanitäre Hilfe wie Nahrungsmittel und Medikamente.
(PA-JZ) (Fides 17/06/2021)


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