ASIEN/MYANAMR - Bischöfe: “Humanitäre Korridore müssen offen bleiben. Heilige Orte müssen in Konflikten geschützt werden”

Samstag, 12 Juni 2021 menschenrechte   humanitäre hilfe   bischöfe  

Yangon (Fides) - "Die absichtliche Zerstörung humanitärer Hilfe für arme, schutzbedürftige und mittellose Menschen ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit", so Beobachter, die berichten dass die burmesische Armee Reissäcke, Nahrungsmittelhilfe und Hilfsgüter für Flüchtlinge zerstört. Auch ein Krankenwagen soll in Brand gesteckt worden sein, heißt es in einer Mitteilung, die daran erinnert, dass insgesamt 80 Säcke Reis und Medikamente, die von Wohltätern für Flüchtlinge aus dem Dorf Loi Ying (katholische Diözese Pekhon) zur Verfügung gestellt wurden , wurden vernichtet (vgl. Fides 11/06/2021). "Es gibt keine Worte, um solche schrecklichen und grausamen Taten zu beschreiben", so der Beobachter aus Kreisen der Ortskirche und stellt fest, dass "Flüchtlinge dringend Nahrung und medizinische Versorgung benötigen", während die Konflikte zwischen der burmesischen Armee und den Volksverteidigungskräften anhalten.
Angesichts dieser Notlage äußern sich auch die Bischöfe von Myanmar am Ende ihrer Vollversammlung vom 8. bis 11. Juni in Rangun tagten, in einem beherzten herzlichen Appell. In einer von den 13 katholischen Prälaten unterzeichneten Botschaft heißt es: "Während unserer Land schwierige Zeiten durchlebt, lancieren wir diesen Aufruf aus humanitären Gründen. Wir sind keine Politiker, wir sind Religionsvertreter und wir begleiten unser Volk auf seinem Weg zur Menschenwürde“.
Der Text der Bischöfe ist in vier Punkten formuliert: Zunächst fordern die Bischöfe, die zutiefst besorgt über die Schwierigkeiten sind, Flüchtlinge überhaupt zu erreichen, "humanitäre Korridore in Konfliktgebieten" nicht zu blockieren. „Tausende Menschen, vor allem ältere Menschen und Kinder, verhungern im Dschungel. Unschuldige Menschen verhungern zu sehen ist die herzzerreißendste Erfahrung. Wir fordern, dass ein humanitärer Korridor zugelassen wird, damit die hungernden Mensch3en überall erreicht werden können. Sie sind unsere Bürger und haben das Grundrecht auf Nahrung und Sicherheit“, schreiben sie.
Der zweite Punkt fordert den Respekt vor Kirchen und Klöstern, christlichen und buddhistichen Kultstätten, in die Tausende von Vertriebenen auf der Flucht oder aus ihrer Heimat auf der Suche nach einem sicheren Ort der Zuflucht Schutz gesucht haben. Der Text erinnert daran, dass vier Kirchen in der Diözese Loikaw angegriffen wurden und Tausende von Menschen in die Wälder flohen und bittet darum, „die internationalen Standards zum Schutz heiliger Orte in Kriegszeiten zu beachten“: „Kirchen, Pagoden, Klöster, Moscheen, Tempel, einschließlich Schulen und Krankenhäuser werden während eines Konflikts als neutrale Zufluchtsorte anerkannt“, so die Bischöfe, „Wir appellieren daran, dass diese Orte nicht angegriffen werden und dass Menschen, die Zuflucht suchen, geschützt werden“.
An dritter Stelle bitten die Bischöfe von Myanmar alle Diözesen und katholischen Gemeinschaften des Landes, weiterhin für den Frieden zu beten, heilige Messen zu feiern, in der eucharistischen Anbetung zu verweilen oder den Rosenkranz zu beten, um die Nation unter den Schutz der Jungfrau Maria zu stellen .
Der Text schließt im vierten Punkt mit der Aufforderung an alle Beteiligten auf lokaler und internationaler Ebene, sich „für einen dauerhaften Frieden einzusetzen“: „In den letzten sieben Jahrzehnten war dieses Land in Konflikte geraten, die Tränen und Schmerz unschuldiger Menschen verursachten. Als Nation müssen wir in den Frieden investieren. Dieses Land verdient es, Teil der Gemeinschaft der Nationen zu werden, seine Vergangenheit der Geschichte zu übergeben und in den Frieden zu investieren. Die Menschenwürde ist von Gott gegeben und kein Maß an Gewalt darf dieses Streben nach Menschenwürde leugnen, die nur auf friedlichem Wege zu erreichen ist. Das ist die Lehre der Geschichte. Frieden ist noch möglich. Frieden ist der Weg".
(PA) (Fides 12/6/2021)


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