AMERIKA/BRASILIEN - Aktionswoche der katholischen Kirche: Mehr als die Hälfte der brasilianischen Familien von Ernährungsunsicherheit betroffen

Mittwoch, 9 Juni 2021 coronavirus   caritas   lebensmittelsicherheit   ortskirchen  

Brasilia (Fides) - Mit einer Eucharistiefeier, die gestern, 8. Juni, im Haus „Bom Samaritano“ in Brasilia stattfand, in dem venezolanische Migranten untergebracht sind, begann die Aktionswoche der katholischen Kirche in Brasilien, die Teil der zweiten Phase des Hilfsprogramms „Es ist Zeit, Sorge zu tragen“ ist. Die Initiative findet vom 8. bis 12. Juni mit zahlreichen Solidaritätsaktionen der Diözesen, Organisationen und Gemeinden der katholischen Kirche in Brasilien statt.
Am Ostersonntag des vergangenen Jahres, 12. April 2020, starteten die brasilianische Bischofskonferenz (CNBB) in Zusammenarbeit mit Caritas Brasilien die das Hilfsprogramm mit der Sammlung von Lebensmitteln, Hygiene- und Reinigungsprodukten zum Wohle der brasilianischen Bürger, die von den Folgen der Pandemie besonders dramatisch betroffen sind, wie Obdachlose, Migranten, Flüchtlinge, Arbeitslose, etc. (vgl. Fides 11/04/2020; 16/04/2020).
Bei der Begrüßung der Teilnehmer betonte die Direktorin des Instituts für Migration und Menschenrechte, Schwester Rosita Milesi, eine der Koordinatorinnen der Flüchtlingsunterkunft „Bom Samaritano“, wie wichtig es sei, solche Aktionswochen in einer Zeit durchzuführen, in der mehr als die Hälfte der brasilianischen Bevölkerung von Ernährungsunsicherheit betroffen ist. Die Ordensfrau verwies in diesem Zusammenhang auf Daten der Forschungsgruppe „Food for Justice“ der Freien Universität Berlin, die zeigen, dass mehr als die Hälfte der Familien im Land (59,4%) zwischen August und Dezember 2020 unter Ernährungsunsicherheit leiden mussten und Millionen Brasilianer sich nicht ausreichend ernähren konnten oder in der Ungewissheit des Zugangs zu Nahrungsmitteln lebten.
Am Eröffnungsgottesdienst mit dem Weihbischof von Rio de Janeiro und des Generalsekretärs der Bischofskonferenz (CNBB), Joel Portella Amado, nahmen zahlreiche venezolanische Migranten teil, die im Haus „Bom Samaritano“ leben. Anwesend waren auch viele Vertreter der Partnerorganisationen, die an der Durchführung der Aktionswoche beteiligt sind. Der Bischof betonte, dass sich diese zweite Phase auf die Bekämpfung des zunehmenden Hungers in vielen Gemeinschaften im ganzen Land konzentriere. Der Generalsekretär des CNBB lud alle ein, am kommenden Samstag, den 12. Juni, an der Lebensmittelsammlung teilzunehmen, mit denen katholische Gemeinden versuchen, die Folgen der Pandemie zu bewältigen.
Nach Angaben der Caritas Brasilien, wurden seit Beginn der zweiten Phase der Aktion am 11. April 2021 bereits 1,5 Tonnen Lebensmittel, 117.000 Körperpflegesets, 115.000 Sets mit Materialien zum individuellen Schutz und 53.000 Bekleidungsartikel und Schuhe gesammelt.
(SL) (Fides 09/06/2021)


Teilen: