AMERIKA/GUATEMALA - Die US-amerikanische Vizepräsidentin Kamala Harris rät von Auswanderung ab: Bischöfe fordern Lösungen für strukturelle Ursachen

Mittwoch, 9 Juni 2021 auswanderung   menschenrechte   bischofskonferenzen  

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Guatemala-Stadt (Fides) - "Komm nicht!", lautete die unmissverständliche Aufforderung der Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika, Kamala Harris zum Abschluss ihres Besuchs in Guatemala. Nach ihrem Treffen mit dem guatemaltekischen Präsidenten Alejandro Giammattei am Montag, dem 7. Juni, stellte Harris unterdessen eine bessere Zusammenarbeit mit Guatemala in Aussicht, um die Migration in die Vereinigten Staaten gemeinsam zu bewältigen, warnte aber vor der Organisationen weiteren Karawanen in Richtung USA.
Bei der Pressekonferenz nach dem privaten Treffen mit dem guatemaltekischen Präsidenten betonte Kamala Harris, dass die Herausforderung bestehen bleibt, und versprach, während ihres dreitägigen Besuchs in der Region substanzielle Gespräche mit den Präsidenten von Guatemala und Mexiko aufzunehmen. "Ich möchte betonen, dass das Ziel unserer Arbeit darin besteht, Guatemalteken zu helfen, hoffnungsvolle Perspektiven in ihrer Heimat zu finden", so Harris. "Gleichzeitig möchte ich den Menschen in dieser Region klar machen, die die gefährliche Reise an die amerikanisch-mexikanische Grenze planen: Kommt nicht, kommt nicht."
Die Kommission für menschliche Mobilität der Bischofskonferenz von Guatemala wandte sich unterdessen in einem offenen Brief, der auch an die Vizepräsidentin gerichtet ist, an die Vereinigten Staaten: "Irreguläre Migration ist das Produkt eines gescheiterten wirtschaftlichen und politischen Systems, dessen Priorität es nicht ist, Lösung der strukturellen Ursachen, die diese Völkerwanderungen verursachen, zu finden", heißt es im Text der Bischöfe.
"Guatemala fehlt eine Migrationspolitik", betonte die Bischofskonferenz von Guatemala (CEG) unter verschiedenen Umständen und wies in diesem Zusammenhang wiederholt darauf, dass "Korruption, Straflosigkeit, Ausgrenzung, Ungerechtigkeit, Vernachlässigung und fehlende Chancen die Haupthindernisse für die Entwicklung sind". „Wir fordern“, so die Bischöfe, „dass sowohl politische Verantwortliche als auch nationale und transnationale Unternehmen ihrer Verantwortung gerecht werden. Nur so kann das Migrationsproblem ausgehend von den Ursachen der Zwangsmigration angegangen werden.“
(CE) (Fides 9/06/2021)


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