AMERIKA/KOLUMBIEN - Erzbischof von Cali beklagt anhaltende Gewalt: Menschenrechtskommission besucht das Land, Verhandlungen kommen nicht voran

Montag, 7 Juni 2021

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Cali (Fides) - "Die globale Pandemie, die uns alle in derselben Not vereint hat, und der nationale Streik, sowie die Beeinträchtigung der Mobilität und Verteilung, hat uns allen das Gefühl von Knappheit, Hunger und absoluter Bedürftigkeit gegeben, uns verständlich gemacht hat was es bedeutet, das Notwendigste zum Leben zu haben“, so der Erzbischof Darío de Jesús Monsalve Mejía von Cali, in seiner Predigt zu Fronleichnam. „Es ist das Fest des Corpus Domini“, unterstrich der Erzbischof, „diesmal ohne die großen Prozessionen der Vergangenheit, die immer noch durch die Pandemie und den Nationalstreik eingeschränkt sind, feiern wir das Fest in unseren Kirchen, oder vielleicht auf einem Platz. Vor allem aber als ein Fest, das uns … mit dem Opfer Christi konfrontiert, „der seinen Leib für uns alle hingegeben und sein Blut für viele und für alle vergossen hat“.
Der Erzbischof verband das Hochfest auch mit dem alltäglichen Leben der Kolumbianer: "Die böse Gewalt, mit der einige den friedlichen Protest unterwandert haben und bewaffnete Bürger mit unbewaffneten Bürgern kollidieren lassen, lässt uns sehen, wie menschliches Blut nicht in den Adern fließt, sondern auf den Straßen." Dabei erinnert der Erzbischof auch daran, dass „aus dem Kelch des Blutes Christi zu trinken bedeutet, die Seele zu reinigen, Vergebung von Gott zu empfangen und zu schwören, nicht zu töten“. Er schloss mit der Bitte, der Gewalt ein Ende zu setzen und die Gnade des Leibes und Blutes Jesu Christi zu empfangen.
In Kolumbien wird weiterhin im Rahmen eines Generalstreiks gegen die Regierung protestiert. Die Verhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und den Gewerkschaften sind gestern in Bogota nach mehr als einem Monat Proteste, bei denen mehr als 40 Menschen starben, erneut ins Stocken geraten (vgl. Fides 24.05.2021). Wir die internationale Presse berichtet, ist am gestrigen, Sonntag, 6. Juni, auch eine Delegation der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (IACHR) im Land eingetroffen, um die Lage zu beobachten, nachdem das Land seit dem 28. April von sozialen Protesten erschüttert wird. Die Delegation wird sich vom 8. bis 10. Juni zu ihrem offiziellen Besuch in Kolumbien aufhalten, um dort die Menschenrechtslage im Land zu beurteilen.
(CE) (Fides 7/06/2021)


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