AFRIKA/NIGERIA - Öffentliche Proteste gegen Entführungen: Bischöfe beklagen Verlust des Vertrauens in staatliche Behörden

Dienstag, 25 Mai 2021 entführungen   bischöfe   gewalt  

Abuja (Fides) - Am gestrigen 24. Mai gingen in Abuja Hunderte von Demonstranten auf die Straße und blockierten eine Autobahn der Bundeshauptstadt Nigerias, um gegen die zunehmenden Fälle von Entführungen zu protestieren, von denen jetzt alle Teile der Gesellschaft betroffen, auch die ärmsten Schichten.
Demonstranten blockierten mit brennenden Reifen die Autobahn zwischen Abuja und Kaduna, die nach Norden führt und forderten das Ende der Entführungen. Zu den Opfern der Entführungen kehren auch Priester und Ordensleute, zuletzt der siebzigjährige Pfarrer Joe Keke, der sich immer noch in den Händen der Entführer befindet. Pfarrer Keke wurde am 20. Mai bei dem nächtlichen Angriff auf die Pfarrei St. Vincent Ferrer in Malunfashi im Bundesstaat Katsina zusammen mit Pater Alphonsus Bello gefangen genommen, dessen Leiche am nächsten Morgen in der Nähe der Ortschaft gefunden wurde (vgl. Fides 21 / 5/2021) ).
Mehrere führende Vertreter der katholischen Kirche bitten um mehr Sicherheit für die Bürger des Landes, während die Vereinigung katholischer Juristen die die Regierung um einen Sicherheitsgipfel bitten, um das Problem der weit verbreiteten Unsicherheit anzugehen (vgl. Fides 24/5/2021). "Nigeria ist ein chaotischer Staat ohne Richtung, wo anscheinend niemand weiß, wohin wir gehen oder woher wir kommen", so Erzbischof Matthew Hassan Kuka von Kaduna, in seiner Predigt am Sonntag, dem 23. Mai.
"Die Bürger verlieren das Vertrauen in die Regierung, weil sie ihrer verfassungsmäßigen Pflicht, das Leben und das Eigentum ihrer Bürger zu schützen, nicht nachkommt", so Bkischof Stephen Dami Mamza.
Der Sprecher der Diözese Makurdi, Pfarrer Moses Iorapuu, beklagte bei einem Studienseminar des Diözesanrates der Laien von Makurdi die "massive Verfolgungswelle" im Land, insbesondere im Bundesstaat Benue, die zur Vertreibung christlicher Gemeinschaften führte. "Die Unfähigkeit der Behörden, Fundamentalisten einzudämmen, während sie weiterhin töten, vergewaltigen, Häuser zerstören, Felder belagern und Menschen entführen, ist eine Beweis für die Mitschuld der Bundesbehörden. Unter den Tausenden, die von bewaffneten Hirten getötet wurden, befanden sich auch katholische Priester und Katecheten “, so der Priester.
(L.M.) (Fides 25/5/2021)


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