ASIEN/INDONESIEN - Zahl der Todesopfer und Verletzten nach dem Erdbeben auf Java steigt weiter: Regierung erklärt den Notstand. Papst bekundet seine Solidarität. Caritas betreut Verwundete in sieben Krankenhäusern

Dienstag, 30 Mai 2006

Yogyakarta (Fidesdienst) - Während die Zahl der Todesopfer und der Verletzten nach dem Erdbeben auf der Insel Java weiterhin steigt (die Zahl der Todesopfer liegt nach jüngsten Angaben bei rund 5.500) versucht die Caritas den Betroffenen bereits zu helfen. Staatliche Institutionen, Bürgerverbände und internationale Organisationen haben erste Hilfsmaßnahmen auf den Weg gebracht und die indonesische Regierung erklärte für drei Monate den Notstand, was die Ankunft und die Verwaltung der Hilfsmittel erleichtern soll.
Papst Benedikt XVI. bekundete unterdessen in einem Telegramm seine Verbundenheit und Solidarität mit den Opfern des Erdbebens und versicherte seines Gebets für die Opfer und ihre Angehörigen und ermutigte die Hilfskräfte bei ihren Anstrengungen.
Freiwillige Helfer der Caritas halfen nach Angaben der indonesischen Caritas „Karina“ unmittelbar nach dem Erdbeben vor Ort. Die Caritas arbeitet in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Nothilfen der Indonesischen Bischofskonferenz zusammen und wird dabei von Caritas Internationalis unterstützt. In sieben katholischen Krankenhäusern in der Umgebung von Yogyakarta werden Verletzte versorgt, während medizinisches Personal in die Stadt kommt, um in der Notsituation zu helfen-
Die Erzdiözese Semarang und verschiedene Pfarrgemeinden in der betroffenen Region stellen die eigenen Einrichtungen (Kirchen, Ordenshäuser, Schulen und Institute) zur Verfügung und nehmen Obdachlose auf. Bei der Betreuung der Betroffenen werden sie von zahlreichen freiwilligen Helfern unterstützt.
Unterdessen werden die Zahlen der Todesopfer und Verletzten stetig aktualisiert: jüngste Schätzungen sprechen von über 5.500 Toten und zwischen 10.000 und 20.000 Verletzten sowie über 100.000 Vertriebenen. Am meisten betroffen ist der Distrikt Bantul, wo es allein 2.000 Verletzte gibt und 80% der Wohnungen zerstört wurden. Die Notsituation spitzte sich nach dem Einsetzen heftiger Regenfälle zu. Nach der Wiedereröffung des Flughafens Yogyakarta können auch wieder Hilfsmittel für die betroffenen Bevölkerungsteile in die Region transportiert werden. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat mit der Verteilung der Lebensmittelhilfen unter den Betroffenen begonnen. An Bord eines Flugzeugs kam auch ein Ärzteteam aus Aceh in die Region. Außerdem wurden rund zwei Tonnen Medikamente geliefert. Ein großes Problem bleibt zunächst die Versorgung der Menschen mit Trinkwasser und die akute Epidemiegefahr. Aus diesem Grund wird die Weltgesundheitsorganisation dien Impfkampagne unter den Obdachlosen durchführen.
Die indonesische Regierung appellierte unterdessen an die internationale Staatengemeinschaft mit der Bitte um Hilfe und proklamierte den Ausnahmezustand für die kommenden drei Monate. Damit soll die Verteilung von Lebensmitteln, medizinischer Hilfe und Notunterkünften erleichtert werden. Die Regierung in Jakarta gab außerdem bekannt, dass die Wiederaufbau- und Rehabilitationsmaßnahmen in der vom Erdbeben betroffenen Region bis Ende des Jahres vervollständigt werden sollen. Das Kinderhilfswerk UNICEF und die unabhängige internationale Hilfsorganisation „Save the Children“ wollen den Kindern im Erdbebengebiet helfen, insbesondere denjenigen, die beim Erdbeben die Eltern verloren haben. Auch die Organisation der Islamischen Konferenz (OCI) hat ihre Mitglieder um rasche Hilfe für die vom Erdbeben betroffenen Menschen gebeten: Indonesien ist mit rund 220 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste islamische Land der Welt. (Fidesdienst, 30/05/2006 - 46 Zeilen, 488 Worte)


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