VATIKAN - Das “Collegio Urbano de Propaganda Fide” bildet Priester aus Missionsländern aus

Vatikanstadt (Fides) - „Unsere Arbeit am ‚Collegio Urbano de Propaganda Fide‘ besteht darin, die zukünftigen Priester der jungen Kirchen auszubilden. Es ist eine besondere Aufgabe, ich würde sagen fast schon eine Kunst, die überhaupt nicht einfach ist, da sie nicht nur im intellektuelle oder akademische Aspekte handelt, sondern vor allem die menschlichen und spirituellen Bildung eines zukünftigen Priesters berücksichtigt werden muss. Diese ganzheitliche Bildung ist uns besonders wichtig", so der Rektor des Collegio Urbano de Propaganda Fide, Prälat Vincenzo Viva, im Interview mit Fides. Die Einrichtung auf dem römischen „Gianicolo“-Hügel beherbergt derzeit insgesamt 132 Seminaristen aus Asien, Afrika und Ozeanien.
„Die Figur des Priester“ beobachtet der Rektor, „befindet sich auch in den jungen Kirchen in einem tiefgreifenden Wandel. Wenn unsere Schüler nach Jahren des Studiums und der Ausbildung in ihre Ortskirchen zurückkehren, ist dies der Moment des „Beginn des seelsorgerischen Lebens“, auf den sie sich während der Zeit vorbereitet haben, die sie hier in unserer Einrichtung verbracht haben. Für uns Ausbilder ist es eine große Befriedigung zu wissen, dass die Arbeit der Ausbildung Früchte trägt, sobald die Studierenden in ihre Diözesen zurückkehren. Die Bischöfe berichten von einem sehr positiven Beitrag, selbst in sehr schwierigen Situationen, in Ländern mit Bürgerkrieg oder in Situationen großer Armut oder Gewalt in Gebieten, in denen man Gemeinden viele Kilometer zurücklegen muss um in die Gemeinden zu gelangen. "
Prälat Viva berichtet über eine besondere Erfahrung: „Ein Seminarist aus Pakistan, wo Christen eine kleine Minderheit sind und wo es überhaupt nicht einfach ist, den Glauben offen auszudrücken, erzählte uns eine bedeutende und beispielhafte Episode. Zurück in seiner Diözese schuf er eine so genannte ‚lebendige Krippe‘, ein Krippenspiel, was für dieses Land eine absolute Neuheit war. An dieser Initiative wirkten nicht nur Christen, sondern auch Muslime mit, die dazu beitrugen, verschiedene Szenen aus der Geschichte des Evangeliums darzustellen. An den Aufführungen in der Weihnachtswoche nahmen über 20.000 Besucher teil. Es war ein Moment der Gemeinschaft, des Zusammenlebens und der Harmonie für die Menschen vor Ort. Die Idee dazu entstand, weil der Seminarist die Tradition des Krippenspiels in einer italienischen Gemeinde kennengelernt hatte, die in italienischen Städten und Kirchen nicht selten ist. Und die Initiative hat Früchte des Friedens in Pakistan getragen.“
Das Päpstliche "Collegio de Propaganda Fide" ist das Priesterseminar der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und wurde am 1. August 1627 von Papst Urban VIII. Mit der Bulle "Immortalis Dei Filius" in Rom gegründet. In Übereinstimmung mit den Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils würdigt die jahrhundertelange Erfahrung des Päpstlichen Kollegiums den unschätzbaren Wert eines gut ausgebildeten einheimischen Klerus in den Missionsländern. Aus diesem Grund bietet die Einrichtung ausgewählten Seminaristen aus Missionsländern und jungen Kirchen eine Ausbildung an, die sie auf ihre Aufgabe als Seelsorger vorbereitet "um zu einer Etappe der Evangelisierung zu ermutigen, die mehr Eifer, Freude, Großzügigkeit, Kühnheit aufweist, die ganz von Liebe erfüllt ist und von einem Leben, das ansteckend wirkt!eine (Papst Franziskus, Evangelii Gaudium, Nr. 261).
Alle Studenten des „Collegio Urbano de Propaganda Fide“ erhalten ein Stipendium mit Verpflegung, Unterkunft und Studiengebühren, das von der Kongregation für die Evangelisierung der Völker gewährt wird.
(MI) (Fides 15/5/2021)

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