ASIEN/INDIEN - Katholische Laien fordern ein „Weißbuch“ zu Konversionen und Gewalt gegen religiöse Minderheiten

Dienstag, 30 Mai 2006

New Dehli (Fidesdienst) - Ein „Weißbuch“ zu den Bekehrungen und zur Gewalt gegen religiöse Minderheiten fordern katholische Verbände und Bewegungen, in denen sich die indischen Laiengläubigen zusammenschließen, von der Regierung der Indischen Union. Die katholischen Verbände und Bewegungen unterstützen damit die Position der Bischöfe des Landes, die vor kurzem ihr entschiedenes Engagement beim Schutz der Gewissens- und Religionsfreiheit betonten.
Nach Ansicht der katholischen Laienverbände ist es notwendig, dass angesichts der gegenwärtigen Lage in Indien ein Dokument erstellt wird, das Zeugenaussagen zu religiösen Konversionen in den vergangenen Jahren und zu den Episoden der Gewalt gegen religiöse Minderheiten sammelt, für die hinduistisch geprägte extremistische Gruppen verantwortlich gemacht werden. Das „Weißbuch“ soll Ausgangspunkt für eine ernsthafte und aufmerksame Reflexion über die Gewissensfreiheit und die bereits in einigen indischen Unionsstaaten gebilligten Anti-Bekehrungs-Gesetze sein.
„Angriffe gegen religiöse Minderheiten sind bestens bekannt und dokumentiert. Es vergeht kein Tag, an dem es nicht zu einer Episode der Gewalt gegen christliche Gemeinden in verschiedenen Teilen des Landes kommt“, heißt es in einer Verlautbarung der katholischen Laien.
„Wir fordern“, heißt es weiter, „dass die Regierung ein „Weißbuch“ veröffentlicht, in dem die Gewalttaten aufgelistet werden, denen Minderheiten in den vergangenen zehn Jahren ausgesetzt waren und das darüber berichtet, welche Maßnahmen gegen die Verantwortlichen dieser Verbrechen gegen die Menschlichkeit unternommen wurden, und das klare Aussagen darüber macht, ob und wie viele bestraft wurden.“
In ihrem Papier erinnern die Laien auch an fälschliche Anschuldigungen im Zusammenhang mit der Abwerbung von Gläubigen, die hinduistische Extremisten den Christen anlasten: Die Zahlen zeigen, dass die Zahl der Christusgläubigen in Indien in den vergangenen zehn Jahren zurück gegangen ist und dass es auch einen Rückgang bei den Konversionen gegeben hat“, bekräftigen die Autoren, die über Lügen klagen, die zu reinen antichristlichen Propagandazwecken verbreitet wurden.
Das Thema Konversionen steht im Mittelpunkt der Debatte in der katholischen Kirche in Indien, vor allem nach der jüngsten Ansprache von Papst Benedikt XVI. an den neuen indischen Botschafter beim Heiligen Stuhl, Amitava Tripathi, und nach der Stellungnahme des bisherigen Erzbischofs von Bombay, Kardinal Ivan Dias, der zukünftig die Kongregation für die Evangelisierung der Völker als Präfekt leiten wird. (Fidesdienst, 30/05/2006 - 35 Zeilen, 359 Worte)


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