ASIEN/OSTTIMOR EST - Nach Tropensturm Seroja: Katholische Kirche unterstützt staatliche Wiederaufbauprogramme

Donnerstag, 6 Mai 2021 naturkatastrophen   solidarietät   caritas   vertriebene  

Dili (Fides) - Die katholische Kirche Osttimors setzt sich in Zusammenarbeit mit der Regierung, für den Wiederaufbau und die Reparatur von Häusern ein, die durch die von dem Tropensturm Seroja verursachten Überschwemmungen im letzten Monat beschädigt wurden. Bei den Überschwemmungen kamen in Osstimor mindestens 41 Menschen ums Leben und Tausende mussten ihre Heimatdörfer verlassen. "Wir haben eine gemeinsame Initiative auf den Weg gebracht, die von der Katholischen Bischofskonferenz von Timor und anderen kirchlichen Institutionen getragen wird, um den Betroffenen zu helfen", erklärt Pfarrer Leandro Maria Alves, Exekutivsekretär der Bischofskonferenz. "Das Netzwerk katholischer Organisationen und Körperschaften trug zum Kauf von Baumaterial für 15 Häuser bei, und ein Teil der Bauarbeiten wurde im Auftrag der Regierungsbehörden durchgeführt", so Pfarrer Alves.
Darüber hinaus plant die Caritas Osttimor den kompletten Wiederaufbau von 58 Häusern. "Diese Bemühungen, Menschen nach Naturkatastrophen zu helfen, sind Teil des sozialen Engagements der Kirche, Menschen in Not kurz- und langfristig zu helfen", bekräftigt Pfarrer Alves.
Unmittelbar nach der Flut besuchte Erzbischof Virgilio Do Carmo Da Silva von Dili die betroffenen Menschen und verteilte erste Hilfen. In der Zwischenezt wurden 15.000 Menschen mit Nahrungsmittelhilfen, Kleidung und andere notwendige Hilfsgütern für umgerechnet 50.000 US-Dollar versorgt, die mit Hilfe von Spenden der lokalen Bevölkerung und dank ausländischer Spenden aufgebracht wurden.
Nach Aussage von Pfarrer Angelo Salshina, Leiter der Kommission für Sozialarbeit der Erzdiözese Dili, "hat die katholische Gemeinde im Geiste der Gemeinschaft und Solidarität dazu beigetragen, den von den Überschwemmungen schwer betroffenen Familien zu helfen". Im Rahmen des kirchlichen Engagements wurden auch fünf Kinder in einem von der Kirche getragenen Waisenhaus aufgenommen und betreut, deren Eltern bei der Katastrophe starben. "Wir versuchen, den betroffenen Familien zu helfen, damit sie ihre Widerstandsfähigkeit und ihre selbsttragende Fähigkeit wiedererlangen, ihr Leben wieder neu zu beginnen", so der katholische Geistliche.
Die Regierung steht vor der großen Herausforderung, die öffentliche Infrastruktur wie Straßen, Medien und andere öffentliche Gebäude zu reparieren oder wieder aufzubauen. Darüber hinaus sind mehr als 25.000 Privatwohnungen reparaturbedürftig. Die Regierung hat unterdessen bereits ein Budget von 55 Millionen US-Dollar für den Wiederaufbau bereitgestellt.
Am Ostersonntag, dem 4. April, traf der tropische Wirbelsturm Seroja Osttimor und die Provinz Ost-Nusa Tenggara in Indonesien und verursachte zahlreiche Überschwemmungen und Erdrutsche. In ganz Indonesien starben 181 Menschen. Laut einem aktuellen UN-Bericht werden in den kommenden Wochen voraussichtlich 3.925 Menschen, die infolge der Überschwemmungen zunächst fliehen mussten, in Osttimor nach Hause zurückkehren. Derzeit sind die Vertriebenen in 25 Evakuierungszentren in Deli, der Hauptstadt Osttimors, untergebracht. Die Überschwemmungen haben rund 2.163 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche zerstört, was sich nachteilig auf die Ernährungssicherheit der ohnehin schon armen Bevölkerung auswirken könnte.
(SD-PA) (Fides 6/5/2021)


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