AMERIKA/PERU - Katholische Kirche hilft Flüchtingen aus Venezuela: 500.000 Zuwanderer warten auf Anerkennung des Flüchtlingsstaatus

Donnerstag, 6 Mai 2021 auswanderung   ortskirchen  

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Arequipa (Fides) - Die katholische Gemeinde Arequipa begleitet weiterhin Tausende von Flüchtlingsfamilien aus anderen Ländern, hauptsächlich aus Venezuela. Das von Pater Juan Sebastián Portela und Schwester María Angélica Agip koordinierte Team der Seelsorge für Migranten der Erzdiözese Arequipa organisierte dazu mehrere Treffen in den Unterkünften venezolanischer Familien, um diese auf die Sakramente der Taufe, Firmung und Heirat vorzubereiten und sie in die Pfarrgemeinden zu integrieren.
Wie die peruanische Bischofskonferenz mitteilt, versorgen unterdessen die Caritasstelle der Erzdiözese Arequipa und Organisationen wie der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) Flüchtlinge und Migranten mit Lebensmitteln, Schulmaterial und Küchengeräten und Hygienesets, während die Pfarrgemeinde "Inmaculada Concepción" in Mollendo Migranten auf der Durchreise in der Hafenstadt Lebensmitteln und Unterkünften bereitstellt.
Die Caritasstelle der Erzdiözese Arequipa hat in Abstimmung mit Cáritas Peru das EuroPana-Projekt zur Unterstützung und zum Schutz von Migranten auf den Weg gebracht, über das mehr als 6.000 Lebensmittelpakete verteilt wurden. Im Rahmen desselben Programms wurden für Migranten auf der Durchreise Unterkünfte bereitgestellt und psychologische Unterstützung, Rechtsbeistand, warme Kleidung, Hygienekits, Mietzuschüsse und anderes angeboten. Bisher haben bereits fast 15.000 Menschen davon profitiert.
Das Integrationszentrum Peru - Venezuela, die Katholische Universität San Pablo (UCSP) und die Deutsche Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) fördern mit ihren Hilfsprogrammen ebenfalls die Integration von Flüchtlingen und Migranten in der Region Arequipa und bieten Rechtsberatung, psychologische Unterstützung und unternehmerische Unterstützung an. Begleitet werden auch Programme zur Gründung eines eigenen Unternehmens, Förderung von Aufklärungskampagnen gegen Fremdenfeindlichkeit sowie Integrations-Kurse, Konferenzen und Weiterbildungsprogramme.
Die Kommission der Seelsorge für Menschen unterwegs der peruanischen Bischofskonferenz veröffentlichte vor kurzem den ersten Bericht für das Jahr 2021. Laut dem Dokument, das auf Daten des Nationalen Instituts für Statistik und Informatik und Informationen der der Koordinierungsplattform für Flüchtlinge und Migranten basiert, kamen bisher ungefähr 1.043.460 venezolanische Staatsbürger auf legalem Weg nach Peru. Weitere 500.000 Zuwanderer stellten Anträge auf Anerkennung des Flüchtlingsstatus, die bei der Sonderkommission für Flüchtlinge des Außenministeriums eingereicht wurden.
Aus dem Bericht geht hervor, dass etwa 90% der venezolanischen Bevölkerung in Peru in der so genannten informellen Wirtschaft tätig ist, d.h. ohne Arbeitsvertrag oder Zugang zu sozialem Schutz oder sozialer Sicherheit. Die meisten dieser Tätigkeiten konnten aufgrund des Lockdowns infolge der Pandemie nicht ausgeübt werden.
(CE) (Fides 06/05/2021)


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