AMERIKA/MEXIKO - Leitartikel in Bistumszeitschrift: Bei den bevorstehenden Wahlen „beste Option“ im Blick behalten

Montag, 3 Mai 2021 wahlen   menschenrechte   ortskirchen  

desdelafe.mx

Mexiko-Stadt (Fides) – Die katholische Kirche fordert in Mexiko ihre Gläubigen auf, unter den Kandidaten bei den Wahlen vom 6. Juni unabhängig von Kontroversen und Spaltungen zwischen Parteien und Kandidaten denjenigen auszuwählen, der "die beste Option" anbietet. Im Leitartikel der katholischen Wochenzeitung „Desde la Fe“ lädt die Erzdiözese Mexiko die Laien ein, zwischen tatsächlichen Bedürfnisse und falschen Versprechen und zwischen dem Schutz von Menschenrechten und Ideologien zu trennen. Es sei notwendig, "nach der besten Option zu suchen“. „Wir laden die Kandidaten ein, das Gemeinwohl und die entscheidenden Themen als erstes Ziel vor ihre persönlichen Ziele zu setzen", heißt es im Text weiter.
Der Leitartikel erinnert daran, dass in Mexiko im Laufe der Geschichte die Beziehung zwischen Politik und Kirche oft "sehr schwierig" waren, und zwar so sehr, dass mindestens zwei große interne Konflikte ausgelöst wurden: die sogenannte Reform von 1857 und 69 Jahre später die so genannte „Cristera“.
Deshalb wird die Frage, ob die Kirche, wenn sie zu öffentlichen Angelegenheiten Stellung nimmt, die Prinzipien eines säkularen Staates verletzt, von der Erzdiözese mit einem klaren „Nein“ beantwortet. "Die Kirche besitzt die Freiheit und das Recht, ihre Lehre zu verbreiten, solange es nicht mit einer klaren politischen Option oder Äußerungen für oder gegen eine bestimmte Option verbunden ist", heißt es in dem Text dazu.
Bereits vor drei Wochen hatte die katholische Kirche zu Beginn des Wahlkampfs die Bevölkerung eingeladen, für Kandidaten zu stimmen, die "eine klare Kompetenz für Regierung und öffentliches Management" unter Beweis stellen und betont, dass die Wähler sich mit Themen wie Lebensschutz und Förderung von Familie und Religionsfreiheit befassen sollen.
Auch eine Gruppe von Bischöfen hatte vor Politikern gewarnt, die nur persönliche Interessen verwirklichen wollen oder sich an fragwürdigen politischen Handlungen beteiligen, wie beispielsweise der Infiltration des organisierten Verbrechens (vgl. Fides 22/03/2021). Die Bischöfe unterstrichen in diesem Zusammenhang die Rolle der Laien in dieser Zeit: "Es liegt an den Laien, sich aktiv am Aufbau einer politischen Option zu beteiligen, die darauf abzielt, diesem Land bessere Regierungen und Ergebnisse zu bieten", heißt es im Text des gestern erschienenen Leitartikels, "Katholiken sollten vermeiden, zu wählen, ohne alles zu wissen, was die Stimmabgabe tatsächlich mit sich bringt."
Am 6. Juni wählen 93,5 Millionen Mexikaner 500 Abgeordnete, 15 der 32 Gouverneure, 30 lokale Parlamente und 1.900 Stadträte.
(CE) (Fides 03/05/2021)


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