VATIKAN - Jeanne Bigard: “Inspiration für junge Menschen heute auf der Suche nach der eigenen Berufung“

Freitag, 30 April 2021 päpstliche missionswerke  

Vatikanstadt (Agenzia Fides) - "Wenn man das Päpstliche Apostel-Petrus-Werk von den Anfängen bis heute genau betrachtet, wird man sich zurecht erstaunt fragen, was eigentlich die wichtigsten Charaktereigenschaften waren, die es Jeanne Bigard (1859-1914) ermöglichten, ein so wichtiges Werk für das Überleben der Kirche zu gründen und voranzubringen", so Pater Guy Bognon, Generalsekretär der Päpstlichen Apostel-Petrus zum 87. Todestag der Gründerin vergangenen 28. April.
"Zunächst muss anerkannt werden, dass Jeanne Bigard, die in der Normandie (Frankreich) als Tochter einer wohlhabenden Familie geboren wurde, dank der Erziehung ihrer Mutter Stephanie, eine bescheidene Person, aber auch eine überzeugte Christin war“, so Pater Bognon. „Tief fromm und von einer großen Begeisterung für das geistliche Leben geprägt, pflegte sie eine leidenschaftliche und liebevolle Beziehung zur Kirche, die es ihr ermöglichte, sich jedem Hindernis zu stellen. Als Getaufte, fühlte sie sich für die Belange der Kirche verantwortlich, insbesondere in dieser Zeit der Entdeckung und Evangelisierung neuer Gebiete seitens der europäischen Missionare. Ihr Anliegen bestand darin, die Mission dieser Apostel des Evangeliums mit Gebet und Opfergaben zu unterstützen. "
Jeanne Bigard war von großer Großzügigkeit und Opferbereitschaft beseelt: "Zusammen mit ihrer Mutter stellte sie ihre materiellen Güter und ihr Leben in den Dienst die Missionaren und der Kirche. Trotz ihrer adeligen Abstammung und ihres Namens entschied sie sich für ein bescheidenes und armes Leben, um Ressourcen zu sparen und sie den Bedürfnissen der Missionare zu widmen. Da sie Reichtümer für zwecklos hielt, entledigte sie sich ihrer zugunsten des von ihm gegründeten Werkes", so der Generalsekretär des Apostel-Petrus-Werks.
"Dieser Geist der Hingabe, der eine natürliche Tugend in ihr war, gab ihr eine unschlagbare Ausdauer bei der Umsetzung ihrer Entscheidungen und Handlungen. Wenn sie vor einer Entscheidung stand, ließ sich Jeanne Bigard von nichts beeinflussen. Aus diesem Grund wurde sie liebevoll als "eiserner Kopf" bezeichnet. Trotz ihrer fragilen Gesundheit war Jeanne mit einem starken und festen Willen ausgestattet, der von einer Dynamik und einem Kampfgeist unterstützt wurde, der sich jeder Prüfung widersetzte", so Pater Bognon weiter.
"Es wurde sogar unausstehliche, wenn diejenigen, die von dem von ihr gegründete Werk profitiertem, nicht selbst den Wunsch hegten, es bekannt zu machen oder sogar in ihrem Umfeld schlecht darüber redeten", so Pater Bagnon zum Temperament der Gründerin. „Dabei erinnerte sie gerne daran, dass das Werk vom Heiligen Vater genehmigt und von einer großen Anzahl von Bischöfen unterstützt wurde und dass es für die Ausbildung einheimischer Priester in den Missionen zuständig war".
"Als Tochter eines Richters und unterstützt von ihrer Mutter, die die Tochter eines Notars war“, so Pater Bognon weiter, war Jeanne sehr klug in geschäftlichen Angelegenheiten. Dank eines soliden organisatorischen Verstandes und eines angeborenen praktischen Sinns leitete sie ihr Werk mit Geschicklichkeit und Einsicht. Mit diesen Eigenschaften hat sie viele Hindernisse und Schwierigkeiten überwunden, und zweifelsohne verdankt das Werk des heiligen Apostels Petrus ihr seinen gegenwärtigen Status als päpstliches Werk ", bemerkt der Generalsekretär.
Darüber hinaus waren Jeanne Bigard und ihre Mutter von einem Glauben beseelt und geleitet, der "unerschütterlich und eine grenzenlose Leidenschaft für die Kirche getragen war“: "Jeanne lebte, was sie glaubte und glaubte, was sie lebte. Gott war für sie nicht eine abstrakte, ferne und unzugängliche Realität, sondern ein konkretes Wesen, ein Vater, der sich in unser tägliches Leben einmischt und mit denen geht, die seinen Willen akzeptieren. Sie war überzeugt, dass sie von ihm den Ruf erhalten hatte, sich dem einheimischen Klerus in den Missionsgebieten zu widmen. In dem Brief von Erzbischof Cousin, der um Hilfe bei der Einrichtung eines Seminars in Japan bat, entdeckte Jeanne, die sich die Frage nach ihrer Berufung gestellt hatte, ein konkretes Zeichen des Herrn, einen Aufruf zum Apostolat, dem sich widmen sollte: sie würde die Mutter einer Vielzahl von Priestern sein".
Als sie sich in ihrem Herzen ihrer Berufung klar wurde, verpflichtete sich Jeanne dazu "mit ihrem ganzen Sein, mit ihrer ganzen Seele, mit ihrem ganzen Leben", so der Generalsekretär der POSPA. Und er kommt zu dem Schluss: "Das zu wollen, was Gott will, ist die einzige Freiheit, die zu wahrem Glück führt. Jeanne Bigard, die sich so sehr Gott und seiner Kirche gewidmet hat, kann die jungen Menschen von heute erleuchten, die Gottes Willen für ihr Leben verstehen wollen, und sie dazu inspirieren sich mit Mut und Kraft vorbehaltlos dem Dienst des Heils der Menschheit zu widmen ".
(PA) (Fides 30/4/2021)


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