AFRIKA - Kirchliche Einrichtungen helfen Migranten in Afrika: Integration, Förderung, Entwicklung stehen im Mittelpunkt

Mittwoch, 28 April 2021 migranten   ortskirchen  

Rom (Fides) - Die Zahl der Binnenvertriebenen, Asylsuchenden, Flüchtlinge, internen und internationalen Migranten und Opfer von Menschenhandel, die 2019 auf dem afrikanischen Kontinent von katholischen Missionaren oder kirchlichen Einrichtungen unterstützt wurden, liegt bei 27.788. An den Hilfsprogrammen wirkten 525 Mitarbeiter und freiwillige Helfer mit, die an Schulungsprojekten, Gesundheits- und Rechtshilfe beteiligt waren. Dies geht aus dem Bericht „Migrant Ministry in Africa“, das die Abteilung Migranten und Flüchtlinge des Vatikanischen Dikasteriums zur Förderung der integralen menschlichen Entwicklung in Zusammenarbeit mit dem Scalabrini-Institut für menschliche Mobilität in Afrika (SIHMA) erstellt.
Die Untersuchung zeichnet ein genaues Bild des Phänomens der Migration auf dem afrikanischen Kontinent, wo 2018 die geschätzte Zahl der internationalen Migranten bei rund 245 Millionen lag, von davon suchten die meisten in Ostafrika Zuflucht. In dem Dokument werden Vertreibung und Handel mit Zwangsarbeitern als Hauptbedrohungen für die menschliche Sicherheit identifiziert: „In Afrika leben schätzungsweise über 30% der weltweiten Flüchtlingsbevölkerung. Es wird auch geschätzt, dass 6,25 Millionen Menschen in Afrika südlich der Sahara versklavt sind, eine Zahl, die 13,6% der zur Sklaverei reduzierten Weltbevölkerung ausmacht“, heißt es in dem Bericht. In dem Dokument wird Libyen als Hauptzielland für die Opfer des Menschenhandels genannt, hinter dem sich kriminelle Organisationen verbergen, die hauptsächlich afrikanische Migranten aus den Ländern südlich der Sahara auf dem Weg nach Europa schmuggeln.
Die Kirche versucht in den verschiedenen afrikanischen Staaten versucht, auf dieses Phänomen mit konkreten Initiativen vor Ort zu reagieren, die auf die Integration und die Entwicklung von Fähigkeiten und Kompetenzen der Migranten abzielen. Im Einzelnen wurden folgende Förderungsprogramme angeboten: 31 Sprachkurse für 1.409 Migranten, Flüchtlinge und Opfer von Menschenhandel; 32 Berufsausbildungskurse für 1.579 Migranten und 771 Asylbewerber und Flüchtlinge; 5 Bildungsinitiativen für 304 Minderjährige; 70 Stipendien für 48 Minderjährige und 266 Zuwanderer. Mehr als 3.000 Migranten konnten von Gesundheitsinitiativen in den Bereichen Chirurgie, Allgemeinmedizin und Fachmedizin profitieren, während rund 1.800 Migranten von Rechtshilfeinitiativen profitierten.
(LF) (Fides 28/4/2021)


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