ASIEN/PAKISTAN - Fastenmonat Ramadan: Katholischer Unternehmer versorgt muslimische Mitbrüger mit abendlichen Mahlzeiten

Mittwoch, 21 April 2021 ramadan   islam   armut   geschwisterlichkeit   dialog   solidarietät  

Lahore (Fides) - "Ich empfinde die Aufforderung Christi, den Nächsten zu lieben, persönlich sehr stark. Mit diesem Geist möchte ich unseren muslimischen Brüdern und Schwestern auch im Zweiten Jahr der Covid-19-Pandemie während der 30 Tage des Fastenmonats Ramadan ein kostenloses Abendessen zum Fastenbrechen anbieten. Täglich kommen etwa 150 Menschen, um die Mahlzeit mitzunehmen", dies bekräftigt Raja Walter, ein katholischer Unternehmer und Philanthrop, und Besitzer eines Fast-Food-Restaurants im Bezirk Youhanabad in Lahore.
Raja Walter, der sein Restaurant seit über fünf Jahren betreibt, sagt: "Es war eine schwierige Zeit, als die Covid-19-Pandemie im März 2020 begann und wir uns in ernsthaften Schwierigkeiten befanden. Einige Muslime in der Region gaben uns Essen und versorgen die christliche Bevölkerung während der Fastenzeit. Nach unserer Fastenzeit begann der Monat Ramadan für Muslime, und dann kamen die christlichen Gläubigen, um armen und bedürftigen Muslimen zu helfen. Wir wollten unseren muslimischen Brüdern in Youhanabad , ein Stadtteil von Lahore, in dem etwa 150.000 Christen leben, auch dieses Jahr ein kostenloses Abendessen anbieten.“
Zusammen mit einer Gruppe von Freunden und freiwilligen Helfern, darunter Christen und Muslime, versorgt Raja Walter insbesondere Witwen, Arbeitslose und Bedürftige. „Die gesamte Vorbereitung und Verteilung“, berichtet er, „findet abends in meinem Restaurant statt. Während des Ramadan unterbrechen wir den regulären Dienst für eine Stunde und ab 17.45 Uhr bereiten nur noch das Iftar-Mahl für unseren muslimischen Brüder und Schwestern zu. Danach verteilen wir das Abendessen, das übrig bleibt, an andere Bedürftige.“
Walter fasst zusammen: „Die Armen und Bedürftigen zu ernähren ist ein Werk der Barmherzigkeit. Mit der Unterstützung meiner Familie, Freunde, Mitarbeiter, Spender und freiwilligen Helfern folgen wir damit der Lehre unseres Herrn Jesus Christus, der in den Armen gegenwärtig ist und uns auffordert, die Hungrigen zu speisen.“
Der Pfarrer der katholischen Kirche des heiligen Johannes in Youhanabad, Francis Gulzar, schätzt die guten Werke des katholischen Unternehmers. Der Priester, der auch Generalvikar der Diözese ist, sagt: „Es ist eine wunderbare Initiative von Raja Walter, dem Sohn eines unserer pensionierten Katechisten. Er begann zu einer Zeit, als die Menschen in Schwierigkeiten waren, den Bedürftigen Mahlzeiten anzubieten. Seine Treue im Dienst an den Armen und Bedürftigen ist lobenswert und sein Engagement für die Stärkung der interreligiösen Harmonie in der Region ist wertvoll. Den Muslimen das Iftar-Mahl anzubieten bedeutet, eine klare Botschaft des Zusammenlebens zu vermitteln: Wir Menschen unterschiedlichen Glaubens können an jedem Ort, in jeder Stadt und in jedem Land in Harmonie und Geschwisterlichkeit leben und in schwierigen Zeiten anderen nahe sein."
(AG-PA) (Fides 21/4/2021)


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