ASIEN/INDIEN - Die Erzdiözese Guwahati ist mit den örtlichen Universitäten und Verbänden vernetzt und möchte damit vor allem die Bürger und insbesondere die jungen Menschen in der von Konflikten gemarterten Region zum Frieden erziehen

Freitag, 26 Mai 2006

Guwahati (Fidesdienst) - Es gibt mehr Möglichkeiten, Frieden und harmonisches Zusammenleben zu fördern, wenn dabei mehrere Instanzen zusammenarbeiten: Familien, Schulen, Religionsgmeinschaften, Verbände und Universitäten. In diesem Bewusstsein nahm die Erzdiözese Guwahati unter Leitung von Erzibschof Thomas Manamparampil Kontakte zu öffentlichen und privaten Einrichtungen auf, mit denen sie gemeinsam eine Kultur des Friedens fördern will. In diesem Rahmen fand vor kurzem auch ein Studienseminar zum Thema „Pfade des Friedens suchen“ statt, das die Erzdiözese in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Politikwissenschaft der staatlichen Universität in Guwahati organisiert. Einen Grundalgenvortrag hielt bei dem Seminar, an dem über 100 Professoren, Intellektuelle und Studenten teilnahmen, Erzbischof Thomas Menamparampil selbst, der daran erinnerte, dass der Friede vor allem eine innere Einstellung der einzelnen Menschen ist. „Der Aufbau des Friedens“, so der Erzbischof, „erfordert eine angemessene Geisteshaltung eines jeden unter uns. Der gesellschaftliche Wandel geschieht aus dem Wandel der Personen heraus und auf der Grundlage einer Versöhnung, die durch das Heilen der Wunden der Vergangenheit entsteht.“ In seiner Rede, die von den Teilnehmern der anschließenden Debatte sehr gelobt wurde, erinnerte der Erzbischof auch an zwei Propheten des Friedens unserer Zeit: Papst Johannes Paul II. und Mahatma Gandhi. Alle Teilnehmer betonten die strategische Bedeutung der Erziehung zum Frieden vor allem unter den jungen Generationen, die auf verschiedenen Ebenen geschehen muss: in Familien und in Schulen, an öffentlichen und privaten Orten.
Erzbischof Menamparampil wird vor allem für sein konstantes Engagement für Gerechtigkeit und Frieden geschätzt. Er besitzt ganz besondere Mittlerfähigkeiten: aus diesem Grund wurde er auch um Mittlertätigkeit im Konflikt zwischen den verschiedenen Volksstämmen des Staates Assam im Nordosten Indiens gebeten, wo sich die verschiedenen Stämme aus politischen, wirtschaftlichen, territorialen und ethnischen Gründen bekämpfen. Vor kurzem gelang Erzbischof Menaparampil die Versöhnung zwischen Karbi und Dimasa in der Region Anglong, wo es zu Spannungen und Auseinandersetzungen zwischen Zivilisten gekommen war, infolge derer mindestens 50.000 Menschen ihre Heimat verließen. (Fidesdienst, 26/05/2006 - 31 Zeilen, 340 Worte)


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