AFRIKA - Jesuit Refugee Service fordert Zugang zu Impfstoff für Flüchtlinge und Vertriebene

Dienstag, 9 März 2021 flüchtlinge   vertriebene   coronavirus   jesuiten  

Rom (Fides) - „Ein gleichberechtigter Zugang zu Impfungen ist notwendig, damit die öffentliche Gesundheit für alle in der Gesellschaft gewährleistet werden kann. Wir werden die Pandemie so lange nicht überwinden und in die Zukunft blicken können, bis wir alle, einschließlich der Geflüchteten und Vertriebenen geimpft sind “, so der internationale Direktor des Jesuit Refugee Service (JRS), Pater Thomas H. Smolich, in einem Bericht der des Flüchtlingshilfswerks der Jesuiten, in den dazu aufgefufen wird bei den Impfplänen gegen die Covid-19-Pandemie niemanden zu vergessen. „Die Würde jedes Menschen muss das Leitprinzip für globale und nationale Impfbemühungen sein", heißt es in dem Bericht.
Jesuit Refugee Service betreut Vertriebene und Flüchtlinge in 56 Ländern auf der ganzen Welt (davon 15 in Afrika) und erinnert an den Aufruf von Papst Franziskus, die Gesetze des Marktes und Patente nicht über die Gesetze der Gesundheit der Menschheit zu stellen. „Ich fordere alle auf: Staatsoberhäupter, Unternehmen, internationale Organisationen, die Zusammenarbeit und nicht den Wettbewerb zu fördern und nach einer Lösung für alle zu suchen: Impfstoffe für alle, insbesondere für die am stärksten gefährdeten und bedürftigsten in allen Regionen des Planeten. Zuerst die Verletzlichsten und Bedürftigsten! " (vgl. Urbi et Orbi, Weihnachten 2020).
Dieser Aufruf stoße nicht auf taube Ohren, so JRS, da auch " die Weltgesundheitsorganisation durch die Initiative COVID-19 Vaccines Global Access (COVAX), die besondere Bestimmungen für Flüchtlinge enthält, eine gerechte Verteilung von Impfstoffen fördert".
Der JRS-Bericht zeigt Licht- und Schattenseiten, denn während Länder wie "Angola, Kolumbien und Südafrika in ihren Pläne Flüchtlinge von der Impfung ausschließen oder stark einschränken", gibt es andere wie Jordanien, „das sich dafür einsetzt, dass sich jeder, der auf jordanischem Boden gemeldet ist, den Impfstoff kostenlos erhalten kann."
JRS macht auch darauf aufmerksam, dass der offizielle Zugang zum Impfstoff nicht ausreicht, weil "viele Vertriebene ohne Rechtsstatus leben" und Angst haben, durch ihre Teilnahme an Impfprogrammen Gefahr zu laufen, dass sie inhaftiert und abgeschoben werden.
"Der Impfstoff birgt die Hoffnung, dass wir das Leiden der Pandemie beenden“, so JRS abschließend, und „jeder hat das Recht, diese Hoffnung zu teilen".
Nach Angaben des UNHCR (UN-Flüchtlingshochkommissariat) gibt es weltweit 80 Millionen Menschen die durch Gewalt vertrieben wurden.
(L.M.) (Fides 9/3/2021)


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