AFRIKA/D.R. KONGO - Prekäre Sicherheitslage im Osten des Landes: Bischöfe beklagen Kluft zwischen Versprechen und Realität

Dienstag, 2 März 2021 bischöfe   gewalt   coronavirus  

Kinshasa (Fides) - "Die Sicherheitslage in unserem Land, insbesondere im östlichen Teil, da trotz der Anwesenheit der Soldaten der UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo (MONUSCO), die von Einheiten der kongolesischen Armee unterstützt werden, noch nach wie vor bewaffneter Gruppen aktiv sind. Die Massaker an der Bevölkerung, die Entführungen und Vertreibungen von Menschen in Nord-Kivu und Ituri sowie die kürzliche Ermordung des italienischen Botschafters in der Demokratischen Republik Kongo mit seinem Leibwächter und Fahrer zeigen dies zur Genüge“, so die Mitglieder des Ständigen Ausschusses der Bischofskonferenz des Kongo (CENCO) in der Botschaft, die am Ende ihrer Sitzung vom 22. bis 25. Februar in Kinshasa veröffentlicht wurde.
In Erinnerung an die Opfer des Hinterhalts, in dem der italienische Botschafter in der Demokratischen Republik Kongo, Luca Attanasio, dessen Leibwächter Vittorio Iacovacci und der kongolesische Fahrer Mustafa Milambo ihr Leben verloren haben, sprechen die Bischöfe dem italienischen Staat und den Familien ihr Beileid aus, und „wir vertrauen die Seelen der Verstorbenen dem Herrn zur ewigen Ruhe an “
"Angetrieben von unserer pastoralen Sorge um unsere Brüder und Schwestern, die von den wiederkehrenden Gräueltaten in der östlichen Region des Landes betroffen sind, haben wir eine gemeinsame Delegation der Vereinigung der Bischofskonferenzen Zentralafrikas (ACEAC) und des CENCO zu einem Besuch in die Butembo-Beni in Nord-Kivu und Bunia in Ituri geschickt (vgl. Fides 30/1/2021)“, erinnern die Bischöfe „Wir sind zutiefst traurig über die Informationen, die wir von dort erhalten haben, und die Kluft zwischen den gemachten Versprechungen und der Realität vor Ort, unter der die Bevölkerung dieser von den Aktionen bewaffneter Gruppen geprägten Region leidet. Auf der Grundlage dieser Informationen bereitet CENCO eine offizielle Stellungnahme und konkrete Unterstützung vor. “
Der Ständige Ausschuss der Bischöfe befasst sich bei seiner jüngsten Tagung unter anderem mit der Covid-19-Pandemie. „Wie alle Länder der Welt leidet die Demokratische Republik Kongo unter den negativen Auswirkungen von Covid-19. Während wir Gott dafür danken, dass er uns von den schlimmsten Sorgen verschont hat, die aufgrund der Unsicherheit unseres Gesundheitssystems befürchtet wurden, sind wir doch besorgt über die Tatsache dass die meisten unserer Landsleute die Realität nicht wahrhaben wollen, und die von den Gesundheitsbehörden dringend empfohlenen Abstandsregeln kaum mehr beachten“ so ie Bischöfe, die jedoch die Wiedereröffnung von Schulen und Universitäten ab dem 22. Februar ausdrücklich begrüßen. Darüber hinaus "steht die katholische Kirche, die in 98,8% ihrer Schulen kostenlose Bildung gewährleistet, weiterhin zur Verfügung, um mit dem kongolesischen Staat bei dem Bemühen um solide Bildung und bei der nachhaltigen Förderung der kostenlosen Grundbildung zusammenzuarbeiten".
Abschließend beklagen die Bischöfe eine Verschlechterung der Menschenrechtslage (und bedauern "Unterdrückung von Menschenrechtsaktivisten, Angriffe auf Zivilisten durch bewaffnete Gruppen oder Behinderung der Meinungs- und Demonstrationsfreiheit durch die Regierungstruppen") und laden "die Gläubigen und Männer guten Willens dazu ein, sich nicht entmutigen zu lassen und nicht angesichts der vielen Herausforderungen unseres Landes der Gleichgültigkeit zu erliegen“, sondern sich vertrauensvoll an den Herrn zu wenden, „der uns in Momenten der Trübsal zu Hilfe kommt.“
(L.M.) (Fides 2/3/2021)


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