AMERIKA/GUYANA-SURINAME - Infolge schwerer Überschwemmungen steigt die Gefahr der Infektion mit Viruskrankheiten

Montag, 22 Mai 2006

Rom (Fidesdienst) - Die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO) warnt vor einer erhöhten Gefahr einer Infektion mit Viruskrankheiten nach den jüngsten schweren Überschwemmungen, von denen in Suriname 25.000 Menschen betroffen sind. Die heftigen Regenfälle der letzten Tage haben dazu geführt, dass viele Flüsse über die Ufer getreten sind. Bisher starben bei den Überschwemmungen bereits drei Menschen.
Die Situation verschlechtert sich vor allem, was die Verbreitung von Durchfallerkrankungen anbelangt. Außerdem wird Ausbreitung einer Malariaepidemie befürchtet, von der bisher die von den Überschwemmungen besonders betroffenen Gebiete im Zentrum und Süden des Landes noch nicht erreicht waren.
Vor allem den Orten, wo der Wasserhochstand bereits wieder zurückgeht, ist die Ansteckungsgefahr besonders groß. Die Organisation empfiehlt in diesen Gebieten die Nutzung des Regenwassers, da die Kosten für den Transport von in Flaschen abgefülltem Wasser zu hoch sind und die Einheimischen den Einsatz von Chlor zur Desinfektion ablehnen.
Nach Schätzungen des Internationalen Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds, warten rund 1.500 Menschen noch auf eine Evakuierung.
Das Büro für die Koordinierung humanitäre Hilfen der Vereinten Nationen (OCHA) erklärte, dass die Zugangswege zu den betroffenen Gebieten derzeit nicht befahrbar sind. Unterdessen wurden bereits verschiedene Hilfsprogramme auf den Weg gebracht: die Organisation der Amerikanischen Staaten (OEA) stellt Hilfsmittel zur Verfügung; aus Holland sollen vier Hubschrauberlandungen mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten in die ehemalige Kolonie des Landes geliefert werden. Die Vereinigten Staaten und Frankreich stellen jeweils 50.000 und 64.000 Dollar zur Verfügung. Internationale Hilfen im Umfang von 706.309 Dollar wurden für rund 4.000 Familien für die kommenden fünf Monate bereitgestellt.
Die Gesundheitseinrichtungen des Landes haben bereits die notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Krankheiten getroffen, die in den kommenden Monaten infolge der Überschwemmungen auftreten könnten.
Rund 157 Dörfer im Amazonasgebiet sind besonders von den starken Regenfällen betroffen. In einigen Dörfern stehen die Häuser bis zum Dach unter Wasser. (AP) (Fidesdienst, 22/05/2006 - 32 Zeilen, 308 Worte)


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