VATIKAN - Papstaudienz für die Teilnehmer des Treffens der Stiftung „Centesimus Annus“: „Nur in einer Optik der echten Solidarität, die dazu verpflichtet, dass sich die einen für die anderen einsetzen, und nie gegeneinander oder zum Schaden des anderen handeln, wird es wahre soziale Gerechtigkeit geben können"

Montag, 22 Mai 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „„Nur in einer Optik der echten Solidarität, die dazu verpflichtet, dass sich die einen für die anderen einsetzen, und nie gegeneinander oder zum Schaden des anderen handeln, wird es wahre soziale Gerechtigkeit geben können. Herauszufinden auf welche Weise dies im heutigen weltweiten Kontext konkret umgesetzt werden kann, das ist die große Herausforderung, der die Laienchristen gegenüber stehen“, so der Papst bei der Audienz für die Teilnehmer des Treffens der Stiftung „Centesimus Annus Pro Pontefice“, die er am 20. Mai in Audienz empfing.
Die Stiftung, so Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache, erinnert mit ihrem Namen an die „letzte große Sozialenzyklika von Papst Johannes Paul II., mit der der unvergessliche Papst in einer Zusammenfassung des Lehramtes zu diesem Thema in den letzten hundert Jahren und die Kirche in die Zukunft projizierte, indem er sie zu einer Auseinandersetzung mit den ‚res novae’ des dritten Jahrtausends anregte“. Sie ist zur Zusammenarbeit verpflichtet „damit in den verschiedenen kulturellen Bereichen der heutigen Welt, die Soziallehre der Kirche auf klare Weise ihr Aufgabe bei der Verbreitung des Evangeliums erfüllt“. Abschließend betonte der Papst „die Bezeichnung ‚Pro Pontefice’ hebt ihrerseits hervor, dass die Ihr eine besondere Nähe zum Bischof von Rom pflegen wollt und Euch dafür einsetzt entsprechend Eurer Möglichkeiten die konkreten Instrumente zu unterstützten, die er braucht, um die Präsenz der Kirche in der ganzen Welt zu beleben und zu ermutigen.“
Der Papst begrüßte die Ausdehnung der Aktivitäten der Stiftung in Europa und Amerika und erinnerte an die Aktualität der bei dem von der Stiftung veranstalteten Studienkongress zum Thema „Demokratie, Institutionen und soziale Gerechtigkeit“, wobei er betonte, dass die wahre Demokratie „wenn sie richtig genutzt wird, das beste Instrument ist, wenn es darum geht, die eigenen Zukunft auf eine menschenwürdige Weise zu bestimmen“. Sodann bezog er sich auf die beiden kritischen Punkte, die der Kongress „auf dem Weg zu einer reiferen Ordnung des menschlichen Zusammenlebens“ erörterte: es bedarf „geeigneter, glaubhafter, angesehener Institutionen, die sich nicht auf eine reine Verwaltung der öffentlichen Macht beschränken … und eines hartnäckigen und dauerhaften gemeinsamen Bemühens um die Förderung der sozialen Gerechtigkeit“.
Abschließend forderte der Papst die einzelnen Mitglieder der Stiftung als Laiengläubige auf, sich die „Aufgabe des Engagements für eine gerechte Ordnung in der Gesellschaft“ zu eigen zu machen, da „die Nächstenliebe das ganze Leben der Laiengläubigen beseelen sollte und damit auch ihre politische Tätigkeit, die als ‚gesellschaftliche Nächstenliebe’ erlebt werden sollte“. (SL) (Fidesdienst, 22/05/2006 - 35 Zeilen, 439 Worte)


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