AFRIKA/D.R. KONGO - Bischöfe Zentralafrikas fordern Ende der Menschenrechtsverstöße im Kongo

Samstag, 30 Januar 2021 bewaffnete gruppen   bischöfe   kriegsverbrechen  

Kinshasa (Fides) - "Was hier passiert, verursacht großes Elend, wir sind immer im Krieg! Das große Elend lastet vor allem auf der Bevölkerung, die sich verlassen fühlt. Deshalb stoßen wir überall auf viel Leid", beklagt Erzbischof Marcel Madila Basanguka von Kananga, nachdem er eine gemeinsame Mission der Vereinigung der zentralafrikanischen Bischofskonferenzen (ACEAC) und der Kongolesischen Bischofskonferenz des Kongo (CENCO) im östlichen Teil der Demokratischen Republik Kongo begleitete.
Bei dem 12-tägigen Besuch (14. bis 26. Januar) war die Delegation der ACEAC der CENCO in den Städten Butembo, Beni Bunia, Ituri und Goma unterwegs.
Im Anschluss an den Besuch verpflichtete sich die ACEAC (zu der die Bischöfe von Ruanda, Burundi und der Demokratischen Republik Kongo gehören) zu einem Memorandum mit Empfehlungen, das sowohl den zuständigen Behörden als auch der Öffentlichkeit vorgelegt werden soll, um die Lösung der 30-jährigen Konflikte im östlichen Teil der Demokratischen Republik Kongo zu fördern.
Laut einem am 27. Januar 2021 veröffentlichten Bericht verzeichnete auch das Gemeinsame Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen (UNJHRO) im Jahr 2020 eine Zunahme von Menschenrechtsverletzungen und Gewalt in der Demokratischen Republik Kongo.
„Im Jahr 2020 hat UNJHRO 7.909 Menschenrechtsverletzungen und Episoden der Gewalt in der Demokratischen Republik Kongo dokumentiert, was einem Durchschnitt von 659 Verstößen pro Monat entspricht. Diese Zahlen sind gegenüber 2019 um rund 21% gestiegen", heißt es in dem Bericht.
UNJHRO verbindet den Anstieg mit der Verschlechterung der Sicherheitslage in den vom bewaffneten Konflikt betroffenen Provinzen, insbesondere in Nord-Kivu, Ituri und Süd-Kivu, wo UNJHRO im letzten Jahr die überwiegende Mehrheit (93%) der Verstöße und Missbräuche verzeichnet hat. Mindestens 2.945 Zivilisten wurden getötet, darunter 553 Frauen und 286 Kinder. (L.M.) (Fides 30/1/2021)


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