ASIEN/HEILIGES LAND - Neue Impulse für den Friedensprozess: Patriarch Pizzaballa würdigt Initiativen „an der Basis“

Samstag, 30 Januar 2021 mittlerer osten   geopolitik   zivilgesellschaft   kinder   frieden   aussöhnung  

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Jerusalem (Fides) - Ein neuer Impuls im Friedensprozess zwischen Israel und Palästina könne "von der Basis" kommen, von spontanen Initiativen der Zivilgesellschaft, mehr als von politischen Strategien oder einer Neuausrichtung der regionalen und globalen Machtachsen. Dies betont der ehemalige Kustos der Franziskaner im Heiligen Land, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa (ofm) der von Papst Franziskus Anfang Dezember 2020 zum lateinischen Patriarchen von Jerusalem ernannt wurde. Diejenigen, die auf positive Veränderungen, neue Zeichen des Friedens und der Versöhnung im Heiligen Land hoffen, erinnert der Patriarch daran, dass "jetzt die Zeit für Initiativen an der Basis ist". In seinen Überlegungen, die er in der neuesten Ausgabe der in Linz erscheinenden Zeitschrift "Information Christlicher Orient" der Initiative Christlicher Orient (ICO) äußert, bezieht sich der Patriarch auf verschiedene soziale Projekte, die spontan enstanden waren, um die Zusammenarbeit zwischen Palästinensern und Israelis in der Zivilgesellschaft zu fördern: er nennt in diesem Zusammenhang unter anderem das Projekt "Hand in Hand", ein Netzwerk von Schulen, in dem sich israelische und palästinensische Schulen zusammenschließen, oder das Projekt "Kinder ohne Grenzen", das israelischen und palästinensischen Kindern die Möglichkeiten für ein gemeinsames Spiel bietet. Der Patriarch verweist auch auf die Initiative “Commander's for Israel's Security”, die mehr als 200 pensionierte israelische Offiziere, darunter Generäle, zusammenbringt, die sich gemeinsam mit ihren palästinensischen Kollegen bei der Entwicklung von Sicherheitskonzepten engagieren. Patriarch Pizzaballa betont, wie wichtig es sei, diese Keime des Friedens und des spontanen Zusammenwirkens auf der Ebene der Zivilgesellschaft zu pflegen und zu verbessern, wobei er es als illusorisch betrachtet, die Überwindung von Konflikten und Verletzungen in kurzer Zeit zu erwarten, "weil zu viele Ungerechtigkeiten noch nicht wiedergutgemacht und zu viele Wunden noch nicht geheilt wurden".
"Information Christlicher Orient" ist das Presseorgan der katholischen österreichischem „Initiative Christlicher Orient“ (ICO), die 1989 gegründet wurde, um den spirituellen Schatz des christlichen Ostens bekannt zu machen und Projekte zur Unterstützung der christlichen Gemeinden im Nahen Osten zu fördern.
(GV) (Fides 31/1/2021)


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