VATIKAN - “Mission des Mitleidens” und der Mitverantwortlichkeit unter den Diözesen der Weltkirche

Freitag, 29 Januar 2021 weltmissionssonntag   päpstliche missionswerke   missionarische Öffentlichkeitsarbeit   mission   missionare  

Vatikanstadt (Fides) - "In der Botschaft zum Weltmissionssonntag 2021 erinnert Papst Franziskus daran, dass die aktuelle Situation der Pandemie den Schmerz, die Einsamkeit und die Armut verstärkt hat, was jenes 'Bedürfnis nach Erlösung' besonders hervorhebt, dem gegenüber Gott in Christus nicht gleichgültig ist, wie der Papst schreibt. Angesichts dieses Leids verkünden wir heute nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, den Herrn. Deshalb enthält die Botschaft auch Worte der Hoffnung: Er ist nicht hier, er ist auferstanden", so der beigeordnete Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und Präsident der Päpstlichen Missionswerke Erzbischof Giampietro Dal Toso, im Interview mit Fides zu der heute veröffentlichten Papstbotschaft zum Sonntag der Weltmission.
"Diese Worte”, so Erzbischof Dal Toso weiter, „machen uns Mut, um kreativ nach allen möglichen Wegen des Mitgefühls zu suchen. In dieser Zeit der Pandemie, bekräftigt der Papst, sei eine Mission des Mitleidens dringend notwendig, um selbt aus dem erforderlichen Social Distancing einen Anlass zu Begegnung, Fürsorge und Förderung zu machen. Wir hoffen, dass mit diesem Geist auch das Prinzip der Mitverantwortung wächst, das die Grundlage unseres Tuns bei den Päpstlichen Missionswerken ist, wo sich alle durch die Bedürfnisse des anderen angesprochen fühlen. Aus diesem Grund sind, wie es in einem Brief heißt, der kürzlich von der Kongregation für die Evangelisierung der Völker an die Bischöfe von etwa 1.100 Kirchsprengeln versandt wurde, die Empfänger der jährlichen Zuschüsse der Päpstlichen Missionswerke sind, die größten und am besten strukturierten Diözesen in den Missionsgebieten, die solche Zuschüsse erhalten, aufgerufen möglicherweise darauf zu verzichten und sie anderen Diözesen zur Verfügung zu stellen, so dass sie an kleinere und ärmere und daher bedürftigere Kirchen weitergegeben werden können.“
Es handelt sich dabei um die Zuschüsse aus dem „Universalen Solidaritätsfonds“, in den die Spenden der Kollekte am Sonntag der Weltmission einfließen, der jedes Jahr weltweit in den meisten Diözesen am vorletzten Sonntag im Oktober begangen wird. „Die Gebiete, für die Propaganda Fide zuständig ist - Diözesen, Apostolische Vikariate, Apostolische Präfekturen, Apostolische Adminstrationen, Missionen sui juris - befinden sich vor allem in den ärmsten Regionen der Welt. Wir wollen solidarische Impulse innerhalb der Universalkirche anstoßen, um die Verteilung der Mittel zu verbessern: Wenn es Diözesen oder Bischöfe gibt, die dank lokaler Ressourcen in der Lage sind, das pastorale Leben aus eigener Kraft zu tragen, dann könnten diese freiwillig ganz oder teilweise auf die Zuschüsse verzichten. Dadurch könnten wiederum ärmere Diözesen einen größeren Beitrag erhalten“, erklärt Erzbischof Dal Toso.
Die von den Päpstlichen Missionswerken zur Verfügung gestellten Zuschüsse "unterstützen ausschließlich pastorale Projekte zur Deckung der spezifischen Ausgaben im Zusammenhang mit der Evangelisierungsarbeit, dem Leben der Ortskirchen und der Ausbildung von Priestern, Ordensleuten und Katecheten", betont der Erzbischof, der erklärt, dass "diese Arbeit für die Zukunft der Kirche auf den fünf Kontinenten von großer Bedeutung ist“. Denn die von den Päpstlichen Missionswerken bereit gestellten Beiträge sind für die Kirchen, die sie erhalten, wertvoll und wichtig. Die Päpstlichen Missionswerke unterstützen beispielsweise Priesterseminare in den Diözesen und leisten finanzielle Unterstützung für pensionierte Bischöfe, die in den ärmsten Regionen, in denen Katholiken eine Minderheit sind und die lokale Gemeinschaft nicht über die wirtschaftliche Kapazität verfügt, kein anderes Einkommen haben.
Zusätzlich zu der Kollekte am Sonntag der Weltmission richtete Papst Franziskus 2020 bei den Päpstlichen Missionswerken einen Corona-Hilfsfonds ein, um die Kirchen der ärmsten Länder bei der Bewältigung der Pandemie und ihrer wirtschaftlichen Auswirkungen zu unterstützen. Dank dieses Spezialfonds wurden über 250 Projekte in 41 Ländern berücksichtigt und 229 Erzdiözesen, Diözesen, Apostolischen Vikariate und Bischofskonferenzen mit Nothilfen im Umfang von über 1,85 Millionen Dollar unterstützt.
Insgesamt stellten die Päpstlichen Missionswerke im Jahr 2020 rund 130 Millionen Dollar bereit, die für Missionsgebiete bestimmt waren. Mit den Zuschüssen der Päpstlichen Missionswerke wurden im vergangenen Jahr 2.870 Bildungs- und Kinderschutzprojekte in Missionsgebieten finanziert. Insgesamt 79.380 Große und Kleine Seminaristen und 8.094 Novizen und Novizinnen erhielten Zuschüsse für die Ausbildung; zudem wurde der Bau von 751 neuen Kirchen auf den fünf Kontinenten unterstützt.
Die Kollekte zum Sonntag der Weltmission 2020 war von der allgemeinen Krise im Zusammenhang mit der Pandemie geprägt.
(PA) (Fides 29/1/2021)


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