AFRIKA/BURKINA FASO - Katholischer Priester vermutlich von Islamisten ermordet: In der Sahelregion befinden sich zwei Millionen Menschen auf der Flucht vor islamistischen Gruppen

Samstag, 23 Januar 2021 dschihadisten   vertriebene   flüchtlinge  

Ouagadougou (Fides) – Es bestätigt sich zunehmend die Vermuttung, dass Pfarrer Rodrigue Sanon, Gemeindepfarrer in Soubaganyedougou (Diözese Banfora), Opfer einer islamistischen Gruppe wurde (vgl. Fides 21. und 22. Januar 2021).
Nach Angaben der Ermittler wurde der Priester, der entlang der Straße von Soubaganyedougou nach Banfora in der Nähe von Toumousséni verschleppt worden war, von seinen Entführern getötet, als sie entdeckten, dass die Polizei nach ihnen suchte. Diese Verhaltensweise erinnert eher an eine Terroristengruppe als an gewöhnliche Kriminelle. In der Nähe der blutüberströmten Leiche des Priesters wurde ein Messer entdeckt.
Seit dem Bekanntwerden des Todes des katholischen Priesters beteten die Gläubigen in der St.Peters-Kathedrale für den Verstorbenen. Auf Anweisung der Staatsanwaltschaft der Region Banfora wurde die Leiche gestern Abend zur Autopsie nach Ouagadougou gebracht, wo eine Mahnwache für den Verstorbenen organisiert wurde.
Dschihadistische Gewalt hat in den Ländern der Sahelzone hat die Flucht von Millionen Menschen verursacht. Laut dem Flüchtlingshochkommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) hat sich die Zahl der Menschen, die vor Gewalt in der Sahelzone Westafrikas fliehen, in den letzten zwei Jahren vervierfacht, wobei 2 Millionen innerhalb ihres eigenen Landes vertrieben wurden.
Mit Al Kaida und dem Islamischen Staat verbundene bewaffnete Gruppen haben ihre Reichweite in am Rande der Sahara erweitert und schüren ethnische Konflikte in Burkina Faso, Mali und Niger vor denen ganze Gemeinschaften fliehen. Über die Hälfe der Binnenflüchtlinge der Region leben in Burkina Faso, wo viele gezwungen sind, im Freien zu schlafen und oft nicht genug Wasser haben.
Der UNHCR-Sprecher Boris Cheshirkov bittet angesichts der Flüchtlingskrise in der Region „die internationale Gemeinschaft auf, ihre Unterstützung für die Region zu verdoppeln."
(L.M.) (Fides 23/1/2021)


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