AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Humanitäre Katastrophe in Tigray: Bischof Medhin bittet erneut um dringende Hilfe

Freitag, 15 Januar 2021 menschenrechte   gewalt   kriege   flüchtlinge  

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Adigrat (Fides) - Der Krieg in der äthiopischen Region Tigray geht weiter. Nach dem Massaker in Axum, bei dem am 15. Dezember in der Kirche “Mary our Lady of Zion“, in der der Überlieferung nach die Bundeslade aufbewahrt wird, zahrleiche Menschen ums Leben kamen, die sich dort versteckt hielten, gibt es weitere Gefechte und Spannungen an der Grenze mit dem Sudan, sowie Massaker an Flüchtlingen im Flüchtlingscamp Hitsats. Zusaätzlich hat die Region im Süden mit einer Heuschreckenplage zu kämpfen. In diesem prekären Kontext bittet der Bischof der katholischen Eparchie Adigrat, Tesfaselassie Medhin, der bereits im Dezember in einen Appell (vgl. Fides 14/12/2020) um sofortige Hilfe, angesichts der katastrophalen humanitäre Situation, gebeten hatte, die in der Region Tigray seit Anfang, des am 4. November 2020 ausgebrochenen Krieges herrschte, nun erneut um Unterstützung.
"Der Bevölkerung, einschließlich eritreischer Flüchtlinge”, Bischof Medhin “gehen die Lebensmittel, lebensrettende Medikamente, Wasser usw. aus. Sie haben keinen Zugang zu wesentlichen Dienstleistungen wie Strom, Banken, Telefon- / Internetverbindung, Transport- und Gesundheitsdiensten, um Hilfe von ihren Familienangehörigen zu erhalten“.
„Jeden Tag erreichen uns Nachrichten von Menschen, die bei bewaffneten Zusammenstößen oder infolge von Mangel an Nahrung, Insulin und anderen grundlegenden Medikamenten sterben. Millionen von Menschen, hauptsächlich Frauen und Kinder, werden aus ihren Häusern vertrieben, und suchen einen sicheren Ort, an dem sie Schutz finden können. Um den Bombenanschlägen und Luftangriffen zu entkommen, flohen diese armen Zivilisten ohne Nahrung oder Wasser in die Berge und unwegsamen Täler des Tigray. Es ist dringend notwendig, dass wir auf diesen humanitären Notfall reagieren, um Millionen von Menschenleben zu retten. Viele Vertriebene haben die westliche Region von Tigray bereits verlassen, um im Sudan Zuflucht zu suchen."
Erzbischof Medhin schließt seinen Aufrumnf mit der Aufforderung an alle Hilfsorganisationen, gemeinsam alle notwendigen Anstrengungen zu unternehmen, um auf den dringenden humanitären Bedarf von Millionen von Menschen in dem Land zu reagieren, und dankt ihnen für ihr Verständnis.
"Die äthiopisch-katholische Kirche ist in Zusammenarbeit mit dem katholischen Diözesansekretariat von Adigrat und allen in der Diözese tätigen Ordensgemeinschaften bereit“, so Bischof Medhin, “mit nationalen und internationalen Partnern und Wohltätern zusammenzuarbeiten, um so schnell wie möglich auf diese humanitäre Krise zu reagieren, die durch den Krieg in Tigray verursacht wurde".
(GF/AP )I(Fides 15/1/2021)


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