AFRIKA/R.D. KONGO - NGO berichtet: Seit Neujahr mindestens 44 Menschen bei Massakern in Nord Kivu getötet

Freitag, 8 Januar 2021 massaker   dschihadisten   zivilgesellschaft  

Kinshasa (Fides) - "Am Montag, dem 4. Januar 2021, wurde zwischen 19 und 21 Uhr Ortszeit ein Blutbad verübt. Bei dem Massaker starben mindestens 22 Zivilisten, darunter 6 Mitglieder derselben Familie, ganz zu schweigen von materiellen Schäden und Vermissten“, berichtet das Zentrum für Studien zur Förderung von Frieden, Demokratie und Menschenrechten (CEPADHO), eine NGO mit Sitz in Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo, in einer Mitteilung an Fides.
Der Terroranschlag wurde von islamistischen Kämpfern der Bewegung ADF/ MTM in Mwenda im Verwaltungsdistrikt Beni in der Provinz Nord-Kivu verübt.
CEPADHO erinnert daran, dass "am 31. Dezember 2020 weitere 22 Zivilisten in Tingwe und Kamungu ermordet wurden, wodurch die Freude der Feierlichkeiten zum Jahresbeginn am 1. Januar 2021 in Tränen verwandelt wurde".
Die kongolesische NGO prangert an, "dass in den letzten 13 Monaten mindestens 1.157 Zivilisten vom ADF/MTM bei Vergeltungschlägen gegen die von den kongolesischen Streitkräften (FARDC) eingeleiteten militärischen Offensiven massakriert wurden". CEPADHO berichtet auch über die Verbreitung von Videos, die online "im Namen von ADF/MTM von der terroristischenen Bewegung Islamic State (E.I.)/Daesh" veröffentlicht wurden. "Der jüngste Fall war das Video, das der Islamische Staat auf seinen Propagandaseiten am Tag nach seinem Streifzug durch Loselose Anfang letzter Woche veröffentlicht hatte."
Das Dorf Loselose in Rwenzori, einem der Verwaltungsbezirke der Region Beni in Nord-Kivu, wurde am 1. Januar von den Streitkräften zurück erobert, nachdem es einige Tage lang von den ADF/MTM-Rebellen belagert worden war. "Während der Eroberung des Dorfes töteten kongolesische Soldaten 14 ADF-Kämpfer, darunter 2 möglicherweise arabische Milizionäre, und beschlagnahmten verschiedene Waffen", so ein Armeesprecher. Bei den Kämpfen wurden auch zwei reguläre Soldaten getötet. Bei der ADF handelt es sich um eine bewaffnete Gruppe ugandischer Herkunft, die seit Jahrzehnten im Osten der Demokratischen Republik Kongo aktiv ist und sich seit einigen Jahren dem Islamischen Staat angeschlossen hat und sich seiter auch den Namen “Madina a Tauheed Wau Mujahedeen” (MTM) nennt.
(L.M.) (Fides 8/1/2021)


Teilen: