ASIEN/LIBANON - Maronitische Bischöfe fordern rasche Umsetzung von Anti-Korruptions-Maßnahmen

Donnerstag, 3 Dezember 2020 mittlerer osten   ostkirchen   politik   korruption   wirtschaft   krisengebiete  

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Bkerké (Fides) - Die maronitischen Bischöfe "nehmen" die von Präsident Michel Aoun angekündigte Initiative “zur Kenntnis”, die darauf abzielt, Maßnahmen zur Kontrolle des Haushalts zur Bekämpfung der Korruption in libanesischen öffentlichen Institutionen auf den Weg zu bringen. Gleichzeitig unterstreichen sie die Dringlichkeit, über solche Maßnahmen im Parlament abzustimmen und rasch die gesetzlichen Bestimmungen zu erlassen, die zur Umsetzung der Antikorruptionsmaßnahmen erforderlich sind. Ihren Appell lancieren die maronitischen Bischöfe im am Ende ihrer monatlichen Sitzung am Mittwoch, dem 2. Dezember in Bkerké unter der Leitung des Patriarchen Kardinal Béchara Boutros Raï.
Kürzlich wurde eine Prüfung der Rechnungslegungstransparenz der “Banque du Liban”, die dem Unternehmen Alvarez & Marsal anvertraut wurde, durch die Weigerung der Bank behindert, die für das Bewertungsverfahren erforderlichen Dokumente zu liefern. Das "Bankgeheimnis" wurde als Grund dafür angeführt. Daraufhin bat Präsident Aoun das Parlament, die Umsetzung der Bewertungsverfahren für die Zentralbank des Libanon und alle Verwaltungen, Institutionen und öffentlichen Mittel sicherzustellen.
In ihrem Kommuniqué drückten die maronitischen Bischöfe auch ihren Wunsch aus, ihre Stimme "der des libanesischen Volkes anzuschließen, das mit den wiederholten Behinderung der Bildung einer neuen Regierung, unzufrieden ist". Trotz der erklärten Unterstützung für eine Regierung unabhängiger Sachverständiger, die den Beginn des für das Land erforderlichen Reformprozesses in Angriff nehmen soll, wird die Bildung der neuen Regierung seit Monaten, und Premierminister Saad Hariri gelingt es nicht, eine neue Regierung zu bilden.
Bei dem Treffen in Bkérké berichtete Patriarch Béchara Boutros Raï den maronitischen Bischöfen über sein letztes Treffen mit Papst Franziskus am Samstag, dem 28. November im Vatikan. Im abschließenden Kommuniqué ihres Treffens danken die maronitischen Bischöfe Papst Franziskus für seine Nähe zum Libanon, die auch nach der katastrophalen Explosion am 4. August im Hafen von Beirut erneut zum Ausdruck gebracht wurde. Während Audienz – heißt es in einer Erklärung des maronitischen Patriarchats - erneuerte der libanesische Kardinal die an Papst Franziskus gerichtete Einladung zu einem Pastoralbesuch im Libanon.
(GV) (Fides 3/12/2020).


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