AMERIKA/HAITI - "Lasst uns Haiti eine Chance geben!": Bischöfe laden zu Gebet und Fasten ein

Dienstag, 1 Dezember 2020 soziale lage   politik   gewalt   gebet   konversion   bischofskonferenzen  

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Port au Prince (Fides) - "Gebet, Fasten und Fürbitte für die Bekehrung und für die Befreiung des Landes" laden die Bischöfe von Haiti die Gläubigen vom 5. bis 7. Dezember in den Pfarreien der zehn Diözesen des Landes ein. In einer Botschaft am Ende der Vollversammlung und im Hinblick auf Weihnachten äußerte die Bischofskonferenz von Haiti Besorgnis über die weit verbreitete Gewalt und beklagen Situationen, die dringend einer Änderung bedürfen.
"Heute braucht unser liebes Haiti mehr denn je Heil, Erlösung, Frieden und einen tiefgreifenden Wandel: Einen Wandel der Mentalitäten, Strukturen, Regierungs- und Politikweisen. Seit Juli 2018 fordern wir die Akteure der verschiedenen Sektoren des nationalen Lebens zum gemeinsamen Handeln auf. In diesem Jahr 2020 haben wir auch die Missbräuche in der Regierungsführung angeprangert, deren Dekrete wachsende Besorgnis erregen (siehe Fides 7/7/2020)“, so die Bischöfe in ihrer Botschaft.
"Wir sind zutiefst betroffen und drücken unseren Schmerz und unsere Bestürzung über die Verschlechterung der Situation im Land aus“, beklagen die Mitglieder der Haitianischen Bischofskonferenz, „die immer mehr in Gewalt, Elend und mangelnder Gesundheit versinkt. Heute erleben wir eine Vergiftung des sozialen Lebens aufgrund infolge von Diebstählen, Banditentum, Vergewaltigung, Mord und Barbarei, die Angst, Tod und Trauer säen und die Menschen dazu veranlassen, ihre Heimat zu verlassen. "
„Wir bedauern dies und wiederholen mit all unserer Kraft, mit all den verärgerten und erschöpften Haitianern: Nein zum Chaos! Nein zur Gewalt, nein zur Unsicherheit, nein zum Elend, wir haben genug! Das haitianische Volk hat die Nase voll! Wenn es zu viel ist, ist es zu viel! Diejenigen, die solche Taten begehen oder unterstützen, bitten wir im Namen des Gottes des Lebens: Hören Sie auf! Ihre Handlungen werden von allen Haitianern verurteilt, sie werden Sie nirgendwohin führen ", heißt es in der Botschaft weiter.
Die Bischöfe machen auch einen Lösungsvorschlag: "Wir brauchen ein interhaitianisches nationales Abkommen, um das Land wieder aufzubauen. Wir müssen gemeinsam die Formel finden, um es zu entwickeln. Wir ermutigen nationale Initiativen, die sich den Kräften des Landes anschließen wollen, um einen Konsens für den Wiederaufbau zu erreichen. Institutionen sollten sich wieder um das Vertrauen der Menschen bemühen… Denn neue Hoffnung ist die Lösung und sie ermöglicht den Konsens für soziale Freundschaft und eine neue Kultur“, bekräftigen die Bischöfe.
"Das Land wird sich nicht ändern, solange der Geist und die Herz sich nicht ändern", betonen die Bischöfe und laden in diesem Sinne zu drei Tagen Gebet und Fasten ein. "Weihnachten ist das Fest der Liebe, das Fest der Brüderlichkeit, das Fest des Friedens. Lasst uns gemeinsam diesen Frieden suchen. Lasst uns Haiti eine Chance geben! Lasst uns dem geliebten haitianischen Volk weiteres Leid ersparen und die Gewalt für immer beenden. Lasst Sie uns Unsicherheit und Straflosigkeit endgültig beenden!", so die Bischöfe abschließend.
(CE) (Fides 01/12/2020)


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