ASIEN/SÜDKOREA - Hoffnung für notleidende Menschen in Nordkorea: Regierung bewilligt Lebensmittelhilfen des Welternährungsprogramms (WFP)

Freitag, 12 Mai 2006

Seoul (Fidesdienst) - Die nordkoreanische Regierung bewilligte ein internationales Hilfsprojekt, in dessen Rahmen rund 1,9 Millionen Menschen mit Lebensmitteln versorgt werden sollen. Noch vor einem Jahr hatte die nordkoreanische Regierung bekräftigt, das Land sei zur Selbstversorgung in der Lage, wie der Leiter der Asienabteilung des Welternährungsprogramms (World Food Programme, WFP) der Vereinten Nationen mitteilt. Für die nordkoreanische Regierung, die noch vor einem Jahr bekräftigte, das Land brauche keine Hilfe, ist dies gewissermaßen ein Rückschritt. Das Welternährungsprogramm äußerte seine Sorge hinsichtlich der über vier Millionen Nordkoreaner, die deshalb auf internationale Hilfen verzichten mussten. Im Rahmen eins Hilfsprogramms des WFP zur Bekämpfung der Hungersnot wurden Mitte der 90er Jahre rund 6 Millionen Menschen in Nordkorea versorgt.
Nach mehrmonatigen Verhandlungen werden nun bald neue Hilfsprogramme auf den Weg gebracht werden können: in zwei Wochen soll ein zweijähriges Projekt „zur Bekämpfung von Mangelernährung und Begünstigung der Lebensmittelsicherheit“ starten, wie der Leiter der Asienabteilung bekannt gab. Der WFP-Mitarbeiter bekräftigte, dass die Vereinbarung einen Kompromiss darstelle, der jedoch notwendig sei, damit die Organisation die notleidenden Bevölkerungsteile in Nordkorea versorgen kann. „Wir haben bei unseren Verhandlungen die den Umständen entsprechenden best möglichen Bedingungen vereinbart“, betonte er. Das WFP wird rund 1,9 Millionen Nordkoreaner in den kommenden zwei Jahren mit 150.000 Tonnen Lebensmittelhilfen im Umfang von 102 Millionen Dollar versorgen.
Das WFP hatte seine Programme im Dezember 2005 unterbrochen, nachdem Pjöngjang nur noch Projekte zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums bewilligte. Ende 2005 hatte die nordkoreanische Regierung (aus politischen Gründen) auch alle privaten Organisationen des Landes verwiesen, die die Bevölkerung unterstützen. Zu den Nichtregierungsorganisationen, die das Wohlwollen der nordkoreanischen Regierung genießen gehört die Caritas, die seit Mitte der 90er Jahre Hilfsprogramme für Kinder, Frauen und schwache Bevölkerungsgruppen durchführt. Die Caritas-Projekte, für die bisher die Caritaszentrale in Hongkong verantwortlich war, sollen zukünftig von Caritas Seoul koordiniert werden. (Fidesdienst 12/05/2006 - 30 Zeilen, 307 Worte)


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