AFRIKA/MOSAMBIK - Islamistische Gewalt in Cabo Delgado: Mitarbeiter eines katholischen Radiosenders suchen Zuflucht im Wald

Montag, 16 November 2020 katholische radiosender   dschihadisten   gewalt  

Maputo (Fides) – Rund ein Dutzend Mitarbeiter eines katholischen Radiosenders suchten im Norden von Mosambik Zuflucht im Wald. Dies teilt das Nationale Forum der Community Radios (FORCOM) mit, wonach die gesamte Redaktion des Senders „São Francisco de Assis“ vor dem Angriff von Aufständischen im Distrikt Muidumbe in der Provinz Cabo Delgado fliehen musste. "Am 31. Oktober besetzten die Aufständischen die Räumlichkeiten der Pfarrkirche „Sacro Cuore de Jesus“, in denen sich das Radio befindet, und zwangen die insgesamt neun Journalisten zusammen mit ihren Familien, mehr als zehn Tage im Wald in Mueda und Montepuez Zuflucht zu suchen. FORCOM beklagt in diesem Zusammenhang, dass "bewaffnete Gewalt mit dem Angriff und der Besetzung der Dörfer ein nie zuvor gesehenes Niveau erreicht hat".
Laut Pfarrer Edgard Silva Júnior, Koordinator des Radiosenders, wurde vermutlich die gesamte Redaktion des Radios von den bewaffneten Männern zerstört wurde, während zumindest ein Teil der Ausrüstung gerettet und in die Stadt Pemba transportiert wurde. Das Dorf Muambula, in dem sich der Radiosender befindet, steht inzwischen unter der Kontrolle der Aufständischen.
Laut FORCOM herrschen in den Waldgebieten, in denen die Mitarbeiter des Senders Zuflucht gesucht unmenschliche und unsicheren Bedingungen.
„In Anbetracht der Situation versucht FORCOM den Journalisten und ihren Familien im Wald die notwendige Unterstützung zu garantieren und ihre körperliche Unversehrtheit und Sicherheit zu gewährleisten“, heißt es in einer Verlautbarung. Wobei das Forum daran erinnert, dass der Staat die Sicherheit seiner Bürger gewährleisten muss. „Wir fordern, dass die notwendigen Bedingungen geschaffen werden, um die Menschenrechte der Gemeinden in den betroffenen Gebieten in Cabo Delgado zu schützen. Wir fordern, dass die Bedingungen für den Betrieb des Gemeinschaftsradios von São Francisco de Assis geschaffen werden, damit die Mitarbeiter ihre Mission zur Entwicklung, zum Schutz und zur Förderung der Menschenrechte lokaler Gemeinschaften fortsetzen können. “
Die seit drei Jahren anhaltenden Angriffe dschihadistischer Gruppen in der Provinz Cabo Delgado haben mindestens 310.000 Menschen zur Flucht gezwungen. Die Provinz, die sich noch nicht von den Folgen des Zyklons des letzten Jahres erholt hatte, ist auch das Epizentrum der Covid-19-Epidemie in Mosambik.
(L.M.) (Fides 16/11/2020)


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