ASIEN/IRAK - Rund 200 geflüchtete christliche Familien kehren nach Mossul und in die Ninive-Ebene zurück

Donnerstag, 12 November 2020 mittlerer osten   ostkirchen   flüchtlinge   vertriebene   kriege   dschihadisten   migranten  

Mossul (Fides) - Rund zweihundert Familien christlicher Vertriebener sind bereits in den letzten Wochen in die Heimat in Mossul und in den Dörfern der Ninive-Ebene zurückgekehrt oder bereiten eine solche Rückkehr in naher Zukunft vor, in ihre Herkunftsgebiete. Die Rückkehr einer großen Gruppe von Flüchtlingen aus den örtlichen christlichen Gemeinden wurde am gestrigen Mittwoch, dem 11. November, von Zuhair Muhsin al Araji bekannt gegeben und von Najim al Jubouri, Gouverneur der Provinz Ninive, bestätigt. Im Detail kehren etwa neunzig christliche Familien nach der Verbesserung der Sicherheitslage und der Gewährleistung städtischer Dienstleistungen ihre Häuser in der Altstadt und im Osten von Mossul zurück.
Christliche Familien flohen zwischen Juni und August 2014 aus ihren Häusern, als Mossul und ein Großteil der Provinz Ninive unter die Kontrolle der dschihadistischen Milizen des selbsternannten islamischen Staates (IS) fielen. Die vertriebenen Christen von Mossul und der Ninive-Ebene hatten größtenteils in der Autonomen Region Irakisch-Kurdistan und insbesondere in den Vororten der Hauptstadt Erbil Zuflucht gefunden.
Bereits im September 2017, wenige Wochen nach der endgültigen Befreiung Mossuls vom vom Islamischen Staat auferlegten dschihadistischen Regime, hatten die lokalen Behörden die Rückkehr von 1.400 christlichen Flüchtlingsfamilien in ihre Herkunftsgebiete in der Ninive-Ebene angekündigt. Die nund angekündigte weitere Rückkehr christlicher Familien nach Mossul und in die Dörfer der Ninive-Ebene ist ein beruhigendes Signal, auch wenn die Zahl der Christen, die nach dem massiven Exodus christlicher Flüchtlinge, wieder in die historischen nordirakischen Herkunftsgebiete relativ gering bleibt. Die meisten Familien, die während der Jahre der dschihadistischen Herrschaft zur Flucht gezwungen wurden, scheinen nicht in ihre verlassenen Häuser zurückkehren zu wollen, nachdem sie eine neue Unterkunft in Erbil oder in der Region Dohuk gefunden haben oder nachdem es inen gelungen ins Ausland auszuwandern.
(GV) (Fides 12/11/2020)


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